Teil 3: Blackouts und Flashbacks

Teil 3: Gedanken eines Abductees – Blackouts und Flashbacks

Viele meiner Erlebnisse habe ich im Vergleich zu anderen Abductees die ich kenne ungewöhnlich bewusst erlebt. Das heißt, wenn ich später wieder in meinem Bett saß konnte ich mich genauso gut daran erinnern, wie z.B. wenn ich mich zurückerinnere, wie ich gestern bei schönstem Wetter baden war.

Trotz der vielen bewussten Erlebnisse bin auch ich nicht vor Blackouts (Erinnerungslücken) und den anschließenden Flashbacks (plötzlich wiederkehrende Erinnerungen die verschüttet waren) verschont geblieben. Ganz im Gegenteil, ich kann sogar ein Lied davon singen und es entbrannte zeitweilig ein richtiger Kampf mit mir selbst, weil ich nicht einsehen wollte das ich mich an etwas nicht erinnern konnte. Vor allem wenn ich bemerkte, dass die Erinnerungen ganz dicht an der Oberfläche waren, ich aber nicht heran kam.
Aber desto mehr ich mich abstrampelte und bemühte mich zu erinnern, desto stärker wurden die Erinnerungen blockiert. Gab ich es dann auf und wendete mich anderen Dingen zu, klappte es plötzlich. Aber dann in einer Intensität die auch wieder nicht in Ordnung war. Und das Nervigste an der ganzen Sache war, die Erinnerungen kamen nicht auf einmal und vollständig sondern Bruchstückhaft, teils über mehrere Wochen verteilt. Und natürlich nicht in zeitlicher Abfolge geordnet, sondern schön durcheinander.
Meine Taktik damals war, dass ich Tagebuch führte und immer wenn neue Flashbacks aufkamen diese notierte. Oftmals schrieb ich Erlebnisse mehrmals in Abstand von mehreren Tagen auf. Dabei versuchte ich dann auch in mich hinein zu horchen und darüber klar zu werden wieso ich mich nicht erinnern konnte. Tatsächlich stellte sich dann heraus, dass ich es selbst war die diese Blockaden aufbaute. Der Grund waren abstruse Befürchtungen und Horrorvorstellungen, Ängste und auch ein sehr ausgeprägtes Schamgefühl. Nicht so sehr des Nacktseins wegen, sondern ich schämte mich im Nachhinein, weil ich dachte mich blöd angestellt zu haben.
Das war interessant für mich, denn ging ich doch ursprünglich davon aus, dass es die Aliens waren, die diese Blockaden auslösten. Das wird auch teils zutreffen, indem sie z.B. einen hypnotischen Befehl geben oder anderwärtig auf unser Gehirn Einfluss ausüben. Aber schlussendlich scheinen wir Abductees nicht ganz unbeteiligt dabei und vor allem es selbst in der Hand zu haben uns wieder zu erinnern und das passt auch zu dem was die Aliens einmal zu mir sagten: “Du wirst dich erinnern wenn du soweit bist.”

Dass ich so oft so verbissen versuchte mich zu erinnern, lag auch an meiner Angst, die Erinnerungen könnten für immer in Vergessenheit geraten. Mittlerweile bin ich darin gelassener geworden, denn wenn die verschütteten Erinnerungen wieder in Form eines Flashbacks zurück kehren geschieht das so klar und deutlich, als erlebt man es gerade wieder. So als wären die Erinnerungen irgendwo in den Gehirnwindungen geparkt, bis der Tag gekommen ist wo man bereit ist sie aufzuarbeiten.
Bei der Aufarbeitung von Blackouts würde ich mir heute auch viel mehr Zeit lassen als damals. Denn ich merkte schon das ich manchmal viel zu schnell zu viel wollte und teils an der Grenze zum Wahnsinn kratzte. Nicht weil die Erlebnisse in irgend einer Weise schlimm waren, sondern weil mein Verstand einfach nicht hinterher kam. Dadurch litt dann auch mein Leben. Daher kann ich allen Betroffenen nur raten, nehmt euch Zeit! Diese Erinnerungslücken haben schon ihre Berechtigung.

Wenn man sich sehr sicher ist und sich wirklich bereit fühlt wissen zu wollen was genau geschehen ist, kann man sich auch an die Aliens wenden und sie um Hilfe bitten. Sie waren dabei und wissen genau was passierte. Sie haben auch einen Überblick was unser Inneres betrifft und kennen die Blockaden. Das setzt aber voraus das man wirklich bereit ist und auch den Wesen vertraut. Sonst werden sie nichts machen und können wahrscheinlich auch nicht viel ausrichten. Man würde dann wahrscheinlich auch gar nicht ihre Hilfe annehmen.
Mir haben sie einige Male geholfen indem sie die richtigen Fragen stellten, z.B. vor was ich Angst habe oder wieso mir dies oder jenes etwas ausmachen würde. Es gab auch Situationen wo ich vor dem Tagebuch saß und sie die Blockade leicht auflösten, so dass ich mich leichter erinnern konnte.
Bei einem Erlebnis, wo ich gar nicht weiter kam und wo im Grunde nur meine Scham im Wege stand, spürte ich Nachts eine starke Anwesenheit und eine intensive telepathische Verbindung wo ich mit ihnen gemeinsam das blockierte Erlebnis durch ging und so alle Erinnerungen daran zurück erlangte.

Der Zweck der Erinnerungslücken, egal ob sie nun von uns oder den Aliens hervorgerufen wurden, dient unseren Schutz damit wir unser Leben meistern können. Bei meinen Aliens stießen meine Bemühungen mich zu erinnern auch auf große Besorgnis und sie gaben mir immer wieder zu verstehen das es mich überlasten könnte. Sie waren nicht generell gegen das Erinnern, sondern einfach nur gegen das Tempo das ich vorlegte.
Im Nachhinein betrachtet hatten die Aliens vollkommen recht. Die Energie und Kraft die ich für die Rückerinnerungen aufbrachte, fehlten mir im alltäglichen Leben. Ohne das alles wäre mein Leben gewiss geradliniger verlaufen. Wiederum hatte ich mich nun einmal für das Erinnern entschieden und ein Leben zwischen den Welten. Wahrscheinlich würde ich mich wieder dafür entscheiden. Die Klarheit und das Wissen um all das war es für mich wert.

Als es mir damals nicht schnell genug mit den Erinnerungen ging, dachte ich auch über Hypnose nach. Das Problem damals war, hier in meiner Nähe gab es keinen vernünftigen Hypnotiseur der Erfahrung in diesem Bereich hatte und dem ich mich ohne weiteres anvertraut hätte. Gleichzeitig hegte ich die Befürchtung, in meinem Erinnerungen beeinflusst zu werden. So beließ ich es bei der Überlegung und schaute erst einmal ob ich so weiter komme, was mir dann auch immer besser gelang. Mittlerweile denk ich, habe ich mich an das meiste zurückerinnert und auch aufgearbeitet. Denn viele Erlebnisse beginnen nun langsam zu verblassen so wie ganz normale Alltagserinnerungen. Das deute ich einfach als ein gutes Zeichen. Und Flashbacks gab es nun auch schon ziemlich lange nicht mehr, womit sich das Thema Hypnose für mich momentan erledigt hat.
Sollte ich aber doch eines Tages die Entscheidung treffen mich hypnotisieren zu lassen, wäre mir ganz wichtig das für die Nachsorge gesorgt ist. Dass ich das sogar bei einem ausgebildeten Psychotherapeuten oder Psychologen mache. Wenn zu viele Erinnerungen auf einmal hoch kommen kann das wirklich sehr belastend sein. Selbst wenn nichts dramatisches geschah, hatte mein Verstand Probleme mit der anderen Realität zurecht zu kommen.

© by Igura

Titelbild erstellt mit künstlicher Intelligenz von Microsoft Bing

2 Gedanken zu „Teil 3: Blackouts und Flashbacks“

  1. Hallo Igura,

    sehr interessant! Ich weiß seit kurzem, dass ich ebenfalls Abductee bin, habe aber kaum richtige Erinnerungen. Aber ich spüre, dass sie bald kommen werden.
    Außerdem habe ich vor, mich hypnotisieren zu lassen.

    LG
    Peter

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