Erlebnisbericht Kornkreise 2010 – Teil 2

Bericht und Photos: Bellatrix

White Sheet Hill Formation:

White Sheet Hill, England, 25. Juni 2010

Auch beim White Sheet Hill handelt es sich wie beim Cley Hill um ein natürliches Amphittheater und auch hier befindet sich der Kornkreis in einem Weizenfeld, das im „Hufeisen“ des Hügels gelegen ist. Wieder ist der Ort alles andere als leicht zu finden. Wir mussten uns erst im nahegelegenen Ort Mere durchfragen, bis uns ein älterer Mann in einem Pub den Weg beschreiben konnte. Der White Sheet Hill ist nur durch eine enge Farmer – Straße erreichbar, die gerade mal so breit wie ein Auto ist. Trotzdem hatten außer uns noch ein paar andere Leute den Weg dorthin gefunden.

An der Hügelflanke führt ein Weg nach oben und der Kornkreis liegt auch hier wieder rechter Hand schräg unten im Feld. Die White Sheet Hill Formation mit ihrem komplex angeordneten Ringmuster ist für mich eine der schönsten der diesjährigen Kornkreisformation. Vom Hügel aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die Muster im Korn:

Auch hier war das Feld wieder umzäunt – diesmal sogar mit einer doppelten Schicht Stacheldraht. Aber wir fanden doch noch ein Loch, durch das ich einigermaßen durchkam.

Die Formation war auch vom Boden aus wieder wunderschön anzusehen. Diesmal war ich zwar nicht allein – ein paar Leute saßen in den kleinen Kreisen um zu meditieren – aber das störte nicht weiter. Auch vom Boden aus war dieser Kornkreis wunderschön anzusehen. Wieder war der fließende Effekt sehr prägnant. Das Korn lag nicht vollständig am Boden, sondern stand an den niedergelegten Stellen in einem Winkel von ca. 45°. Stellenweise hatten sich die Ähren bereits wieder noch höher aufgerichtet.

Besonders schön fand ich die zahlreichen kleinen Kreise mit und ohne Ährenbüschel in der Mitte. Das Korn war hier wie ein Vortex im Uhrzeigersinn niedergelegt als hätte es ein Energiewirbel sanft niedergedrückt. Die kleinen Kreise waren gerade so groß, dass man sich bequem in die „ungefüllten“ Kreise setzen konnte und dabei von allen Seite vom Korn eingeschlossen war. Man hatte den Eindruck, als würde man in einer kuscheligen, warmen Koje sitzen – abgeschnitten vom Rest der Welt. Dabei überkam einen ein ganz warmes, friedvollen Gefühl. Überhaupt strahlte die Formation eine sehr ruhige und friedliche Energie aus.

Roundway Hill Formation:

Bei der Roundway Hill Formation handelt es sich um eine der beeindruckendsten Formationen dieses Jahr.
Die Anfahrt gestaltete sich wieder etwas schwierig. Nachdem man durch das kleine Dörfchen Roundway gefahren ist, steht man mitten in der Pampa. Wegweiser Fehlanzeige. Wozu auch – die Bauern dort kennen ihre Feldwege ja und ein Fremder verirrt sich da wohl nur selten hin – es sei denn, es entsteht mitten im Nirgendwo wieder mal ein Kornkreis :p
Irgendwann fanden wir uns dann in der Einfahrt zur Roundway Hill Farm wieder und überlegten, wie´s jetzt weitergehen soll, als eine Anwohnerin an die Autotür klopfte und fragte, wo wir denn hinwollen. Und sie kannte zum Glück den Weg zur Formation: die Straße rauf, am Telefonhäuschen rechts in die Sackgasse hinein und den Feldweg entlang, am weißen Pferd von Devizes vorbei bis die Straße nicht mehr befahrbar ist. Von dort müsse man dann zu Fuß bis zum Roundway Hill gehen. Wir fanden dann auch gleich den richtigen Weg.
An diesem Tag herrschte eine faszinierende Stimmung. Auch hier spannte sich wieder ein herrlich weiter Himmel über uns, über den bizarre Wolkenformationen zogen. Hin und wieder blitzte die Sonne durch und in der Ferne hingen dunkle Gewitterwolken am Horizont. So war allein schon der Spaziergang zur Formation ein Erlebnis.

Leider konnte man hier die Formation nicht von oben sehen, da sie selbst am höchsten Punkt lag. Aber sie war schon vom Boden aus beeindruckend genug. Und vor allem war sie RIESENGROSS! Vom Boden aus konnte man ihre Maße und die Details der Formation überhaupt nicht abschätzen. Stand man in der Mitte, erstreckte sie sich nach allen Richtungen so weit, dass man den Rand nicht mehr erfassen konnte. Einige Details stachen aber dennoch ins Auge, z.B. das große rechteckige Labyrinthmuster und die „gefüllten“ Kreise.

Auch die Umrisse des Sterns in der Mitte konnte man erahnen. Die Halbmonde waren jedoch zu groß, um ihre Ausmaße abzuschätzen.

Und auch hier war der „fließende“ Effekt des niedergelegten Korns wieder sehr schön zu sehen.

 

Windmill Hill Formation:

Obwohl auch diese Formation mitten in der Pampa lag, haben wir sie diesmal auf Anhieb gefunden. Es handelt sich dabei um eine sehr aufwändige „Sonnenblumen“ – Formation. Auch befindet sich der Kornkreis wieder am höchsten Punkt, so dass man sie leider ohne Flugzeug nicht von oben sehen kann. Aber auch hier überzeugt sie bereits am Boden. Wieder beeindrucken hier die enorme Größe und die präzise Legetechnik. Eine vage Vorstellung von den Ausmaßen erhält man auf folgendem Bild, das nur ca. ein Viertel der Gesamtformation zeigt:

Besonders schön zu erkennen war auch die Symmetrie der gegenüberliegenden „Blütenblätter“.

Die Mitte der „Sonnenblume“ und der Formation wird von einem großen Kreis gebildet, der sechs kreisförmig angeordnete Strukturen enthält, die man als eine Art „Blütenstempel“ bezeichnen könnte.

Das Bemerkenswerte daran ist die Legetechnik dieser „Blütenstempel“. Sie bestehen aus einem Ring aus Ähren, bei dem die Halme so gelegt wurden, dass sie eine Art Ringwall bilden. In der Mitte des Ringes befindet sich ein großes Ährenbüschel, dass von weiteren Ähren umbunden ist. Um das Zentralbüschel herum sind weitere Büschel ringförmig angeordnet, die aber in sich gedreht und geflochten sind.

Schade nur, dass hier schon die vielen Besucher seit der Entstehung der Formation ihre Spuren hinterlassen und die ursprüngliche Präzision schon zerstört hatten.

In dieser Formation ließ sich aber noch eine Besonderheit feststellen: überall im Kreis knisterte das Korn. Nicht das Geräusch, das man hört, wenn man über die Halme läuft und dabei die Ähren zertritt. Über der gesamten Formation lag ein leises Knistern, das von den Pflanzen ausging – ähnlich dem Zischen an einem Hochspannungsmasten oder von Brutzelndem Fett in der Pfanne. Dieses Phänomen trat nur innerhalb der Formation auf und nicht im restlichen Feld.

Der dritte und letzte Teil folgt in Kürze 🙂

Ein Gedanke zu „Erlebnisbericht Kornkreise 2010 – Teil 2“

  1. Habe den Film World War Z angeschaut und war sehr erntaust darfcber wie man auf das Detail der Zombie-Seuche eingegangen ist. Sprich, vom Ausbruch und Verhaltens-Muster der Menschheit im Ernstfall, bis zur Isolierung einzelner Ste4dte. Meiner Meinung nach wurde der Film so gedreht wie es hf6chst wahrscheinlich ablaufen wfcrde. Der Film unterscheidet sich doch zu anderen Zombie Filmen.Was die Kornkreis und Alien Sichtungen angeht, denke ich eher es handelt sich um den Zahn der Zeit.Pro Zombie Apokalypse: kalkulierbares Szenario Contra Alien: Futuristische Waffen wie zum Beispiel ein Sternenzerstf6rer oder derartiges 😀

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