Teil 2: Die Anfänge des Hybridenprojekts

Die Anfänge des Hybridenprojekts

Die große Frage ist natürlich: Warum sollten andere intelligente Lebewesen uns entführen? Welchen Nutzen könnten sie daraus ziehen und welche Zwecke verfolgen sie damit?

Jeder Entführungsforscher hat dabei wohl so seine eigene Herangehensweise und konzentriert sich in seiner Arbeit auf bestimmte Aspekte, die für ihn am wichtigsten erscheinen. Natürlich ist man sich über die Grundzüge von Entführungserfahrungen einig. Welche Schlussfolgerungen man allerdings daraus ziehen soll, steht auf einem ganz anderen Blatt. John Mack betonte beispielsweise, dass Entführungen neben ihren traumatischen Aspekten auch eine Art Stärkung und spirituelle Weiterentwicklung bieten könnten und die Alien-Wesen teilweise Prozeduren durchführen, um möglicherweise eine solche Haltung zu vermitteln.

David Jacobs bildet dabei so etwas einen Gegenpol, indem er sich mehr auf die fortpflanzungsbezogenen Aspekte von Entführungserfahrungen konzentriert. Seine eigenen Beobachtungen stimmen ihn eher besorgt:

„Lernen und sich weiterentwickeln? Ja. Ist es erfüllend? Nein. Mag ich das was ich tue? Nein. Mag ich dieses Phänomen? Ich hasse es. Ich habe es einmal geliebt. Ich habe einmal gedacht, dass es wirklich aufregend und interessant wäre und dass ich es vielleicht mit einem „Kontakt“ zu tun hatte, und natürlich ist das ein unsinniges Konzept. Es ist das Konzept, das nur in der fruchtbaren Vorstellungskraft der Populärkultur und der Wissenschaftler existiert. Es ist kein Konzept, das auf das Entführungsphänomen zutrifft. Wenn Menschen seit der Zeit entführt werden, in der sie Kleinkinder sind, und das alles bis in jedes Alter, ist das Konzept von Kontakt einfach nicht vorhanden.“

David Jacobs bezieht sich dabei auf unsere naiven Vorstellungen eines Kontaktes mit außerirdischen Wesen. Seiner Meinung nach wird die Frage nach dem Warum? Der Entführungen dadurch gelöst, indem man ganz einfach von vorne anfängt und beobachtet, wie sich die Alien-Wesen uns gegenüber verhalten und präsentieren.

Naive Konzepte von Kontakt fußen für ihn auf der Frage:
Warum landen sie nicht und zeigen sich uns nicht?

Die Theorien, die dafür entwickelt werden, sind beispielsweise:

  • Sie haben Angst, dass wir feindselig reagieren und sie abknallen
  • Sie verfolgen ethische Interessen und wollen keine Gefahr für uns selbst heraufbeschwören, da wir im Falle eines Kontaktes panisch reagieren könnten. Daher greifen sie nicht in den Lauf unserer Welt ein und halten sich heraus.
  • Sie wollen uns erst kennenlernen und studieren, bevor sie landen.

All diese naiven Theorien basieren für Jacobs auf keinen Beweisen und die Beobachtungen, die wir von den Entführungen her kennen, decken sich nicht mit den Dingen, die wir uns unter einem Kontakt vorstellen würden. Die ganze Geschichte ist für ihn etwas komplizierter. Anfänglich hatte man nur Bruchstücke von Zeugen, die für sich genommen keinen Sinn ergaben und zu falschen Informationen bzw. solch absurden, naiven Theorien führten. Zum Beispiel hält Jacobs nicht viel von den zugegebenermaßen oft seltsamen Berichten über humanoide Wesen, die vereinzelt aufgetaucht und so ziemlich aus dem Rahmen gefallen sind. Der Einsatz von Hypnose gestaltete sich daher wie eine Offenbarung, da dadurch erstmals Muster ans Licht kamen, wie man sie sonst nur von den UFO-Fällen her kannte. Jacobs gibt dazu ein Beispiel. Einmal rief Budd Hopkins ihn aufgeregt an und erzählte von einem seltsamen Fall:

„Er sagte: „Naja, da war diese Frau, und sie brachten sie in einen Raum, und dort war eine ganze Reihe von seltsam aussehenden Babys. Und sie brachten sie dazu, dieses Baby zu nehmen, das halb menschlich, halb alienartig aussah, und sie musste das Baby halten.“
Ich war so erstaunt darüber. Ich hatte noch nie das Wort „Baby“ und „Aliens“ oder „UFOs“ zusammen in demselben Satz gehört, noch niemals zuvor in meinem Leben.
„Was meinst du damit, Babys?“
Und er sagte: „Ja, das ist es, was passiert ist.“ Dann sagt er, dass sie sie dazu brachten, das Baby an ihre Brust zu legen und das Baby zu stillen.
Ich sagte: „Das Baby stillen? Wovon redest du da? Man kann das Baby nicht einfach so auf Abruf stillen, nur weil jemand es von einem verlangt.“ Ich sagte: „Hat sie ihnen erklärt, dass sie nicht schwanger war, dass sie keine Milch hatte, man kann das Baby nicht einfach so stillen.“
Und er sagte: „Ja, sie sagte das, sie sagte dass sie das Baby nicht stillen könnte, es wäre nicht möglich. Aber sie zwangen sie trotzdem dazu, das Baby an ihre Brust zu legen und das Baby zu stillen.““

Derartige Dinge waren damals noch etwas ganz Neues und man war erst auf der Suche nach all den Elementen, die eine Entführungserfahrung charakterisierten.
Die Situation hatte etwas sehr Seltsames und ergab für sich genommen keinen Sinn. Jacobs fragte sich daher zunächst, ob sich die Denkweise der Alien-Wesen vielleicht komplett von der unseren unterschied. Anscheinend stellten die Wesen die „Form über die Funktion“, d.h. sie glaubten, wenn man ganz einfach das Verhalten nachahmen und ein Baby an eine menschliche Brust heben würde, müsste ganz automatisch Milch kommen.
Aber das ganze erwies sich als Missverständnis, und durch den Einsatz von Hypnose brachte man immer mehr Licht ins Dunkel:

„Was wir natürlich herausgefunden haben, ist – wir haben jetzt hunderte dieser Fälle. Die Frau gibt schon längst Milch ab, ob sie es nun weiß oder nicht. Und die Milchabgabe wurde durch andere Prozeduren angeregt, die bereits zuvor stattgefunden haben, und es kommt Milch. Und alles was wir über dieses Thema gelernt haben, schien am Anfang hirnrissig und unfassbar unlogisch zu sein, erwies sich aber als sehr normal, sehr logisch, sehr vernünftig.“

Dabei stieß man vor allem auch auf das Interesse an fortpflanzungsbezogenen Aspekten. Entführte beschrieben immer wieder, dass sie sich auf einen Untersuchungstisch legen mussten. Zuerst erfolgte dabei eine eingehende körperliche Untersuchung. Im Anschluss daran wurden Männern beispielsweise Sperma und Frauen Eizellen entnommen. Dies geschah auch schon im Barney und Betty Hill-Fall. Manchmal wurden auch sexuellen Kontakte mit eher menschenähnlichen Wesen beschrieben. Frauen wurden befruchtete Eizellen eingesetzt und die Föten bei einer späteren Entführung wieder entnommen. Und es tauchten Babys auf, die ganz seltsame Eigenschaften aufwiesen: Sie schienen wie eine Mischung aus Mensch und Alien auszusehen.

„Die Menschen haben also angefangen, diese Babys zu beschreiben. Und ich begann dieselbe Art von Berichten zu bekommen, und Budd bekam noch weitere, und es wurde zu einer Art Routine. Und immer mehr Menschen begannen sie nicht mehr als Babys zu sehen, sondern als drei-, vier-, fünfjährige „Knirpse“, wie man sagt. Und dann haben sie sie als junge Kinder zu sehen, zehn oder elf Jahre alt. Sie haben sie als Jugendliche gesehen, sie haben sie als […] junge Erwachsene gesehen, und die Menschen sahen sie als normale Erwachsene, ältere Erwachsene. Aber nicht als sehr alte Erwachsene. Aus irgendeinem Grund nicht älter als fünfzig Jahre. Und das scheint immer noch der Fall zu sein, und wir wissen nicht warum.“

Diese Wesen wurden „Hybriden“ genannt. Budd Hopkins hat diesen Begriff geprägt, bezeichnet sie nun etwas wissenschaftlicher aber als „transgene Wesen“.

„Was ich über die Jahre hinweg zu entdecken begann, war eine vermehrte Miteinbeziehung von erwachsenen Hybriden, und sogar jüngeren, jugendlichen Hybriden in die Entführungsprozesse. Manchmal kommen statt grauen Aliens Hybriden herunter, um jemanden zu entführen. Manchmal sind bei den Prozeduren, die bei Menschen auf dem Tisch angewandt werden, Hybriden anwesend, die einige der Prozeduren durchführen, immer zusammen mit grauen Aliens. Im Laufe der Zeit begannen die Menschen zu beschreiben, dass Entführungsereignisse deutlich erkennbar mit immer weniger grauen Aliens durchgeführt werden, sie immer weniger anwesend sind. Und dann schließlich Entführungen nur mit Hybriden und überhaupt keinen grauen Aliens. Nun trifft das nicht auf jeden zu und es geschieht nicht jedes Mal, aber man konnte erkennen, dass es sich so ereignete. Das Muster begann sich zumindest bei einigen Menschen zu verändern, nicht bei jedem, aber bei einigen Menschen. In den 80ziger Jahren habe ich überhaupt nichts auch nur annäherndes in dieser Art gehört. Und was ich also zu sehen begann, war eine größere Beteiligung von Hybriden im gesamten Entführungsphänomen, aber immer noch sichtlich unter der Kontrolle von grauen Aliens und all sowas.

Dann bemerkte ich, dass einige Menschen Hybriden schon seit der Zeit kannten, als sie noch Kinder waren. Darüber habe ich auch in „Bedrohung“ geschrieben. Und ich nannte sie Hybriden mit personengebundenen Projekten, das waren Hybriden, die sich meist eines jungen menschlichen Mädchens annahmen, so als eine Art Projekt, männliche Hybriden, und sie „blieben“ bei ihnen, ich weiß nicht wie lange, aber es stellt sich wohl hinaus: Für immer. Über ihre ganze Lebensspanne hinweg, so weit ich das beurteilen kann. Und so war da diese Sache, ich hatte keine Ahnung zu welchem Zweck, aber diese Hybriden suchten sie auf und unterhielten sich mit ihnen, und all solche Sachen.“

Hopkins und Jacobs entdeckten außerdem, dass die Hybridenkinder anfangs noch als schwächlich und kaum lebensfähig beschrieben wurden, später aber immer mehr dem Aussehen von Menschen entsprachen. Hier begann für Jacobs der wirklich beunruhigende Teil.

Von Betroffenen für Betroffene und Interessierte des Alien-Entführungs-Phänomens