Bill Rountrees Erlebnisse erinnern mich stark an eine Kurzgeschichte von Stephen King. In „Aliens Are With Us“ beschreibt er das Mysterium seines Lebens, das ihn von Kindheit an begleitet und dennoch bis heute nicht viel von seinem Geheimnis preisgegeben hat – trotz einer Fülle von Begegnungen, die sich über einen Zeitraum von 50 Jahren in seinem Leben manifestiert haben. Es ist ein kurzes Buch, das in seiner Art völlig aus dem Rahmen fällt. Statt Greys und Entführungen begegnet uns hier etwas anderes, nämlich ein rätselhaftes Objekt, das bis auf wenige Ausnahmen einfach nur „da“ ist – und bis auf Ausnahmen schweigt.
Bills Erfahrungen zeigen nachdrücklich auf, wie vielschichtig „Kontakt“ sein kann. Nach einer erfolgreichen beruflichen Laufbahn hat er sich erst in seinem Ruhestand dazu entschlossen, sein Schweigen endlich zu brechen.
Begleitet wird die Buchvorstellung von Auszügen aus dem Podcast „UFO Talker“ von Michael Ryan, die Rountrees Erfahrungen weiter vertiefen.
Zum ersten Mal sah Bill bewusst etwas, als er etwa 7 Jahre alt war. Es war das Atlanta in den USA der 60erJahre. Die Familie war gerade in ein größeres Haus umgezogen, und jedes Kind hatte nun endlich sein eigenes Reich. Bills Zimmer war zwar das kleinste, doch es besaß ein Fenster, das ein wenig Licht hereinließ.
Zunächst nahm Bill es als Schatten in der Dunkelheit wahr. Er konnte keine genaue Form erkennen, aber er hatte das Gefühl, dass sich dort etwas befand und mitten im Raum schwebte.
In seiner Angst rannte Bill in das Zimmer seines Bruders und fand dort nachts vorübergehend Asyl. Nach einigen Monaten war der Geduldsfaden seines Bruders jedoch am Ende, und Bill musste schweren Herzens wieder in sein eigenes Zimmer zurück. Dort tauchte das Objekt erneut auf, zum zweiten und dritten Mal. Bill versuchte, die Erscheinung zu ignorieren und vergrub sich oft so tief unter der Bettdecke, dass er kaum noch Luft bekam.
„Und ich sah weiterhin etwas, aber ich hatte Angst und hielt meinen Kopf bedeckt, hielt meinen Kopf unter der Bettdecke versteckt, weil ich spürte, dass da etwas war, aber nichts, was ich wirklich genau lokalisieren konnte.“
Als Bill versuchte, seinem Vater von seinen Erlebnissen zu erzählen, wurde er ungewollt zum Ziel des Spotts seiner Geschwister. Tief verunsichert hörte er schließlich schnell auf, weiter über seine Erlebnisse zu reden. Die nächtlichen Besuche setzten sich derweil fort. Bill nahm das fremdartige Objekt etwa alle drei bis vier Monate wahr. Nach und nach konnte er immer mehr Details in der Dunkelheit erkennen:
„Als ich dann ungefähr zehn Jahre alt war, habe ich etwas ziemlich deutlich gesehen. Ich glaube, es war damals Vollmond oder so etwas, und mir war ziemlich heiß, und mein Kopf war nicht unter der Bettdecke, wo ich normalerweise schlief, weil ich nicht sehen wollte, was immer es war.“
Im Alter von 10 Jahren besorgte sich Bill ein Nachtlicht. Er platzierte es strategisch, um die Stelle im Raum zu erhellen, an der das Objekt normalerweise auftauchte. In seiner kindlichen Hoffnung glaubte er, das Licht würde die mysteriöse Präsenz vertreiben. Doch es kam ganz anders:
„Ein paar Monate später wachte ich auf und sah das Gerät zum ersten Mal ganz deutlich, denn das Nachtlicht beleuchtete mein Zimmer sehr gut. Und es sah irgendwie aus wie eine große Kamera, es war eineinhalb Fuß [etwa 45 cm] hoch, etwa zwei Fuß breit [etwa 60cm] und hatte einen ausfahrbaren Arm daran. Zumindest sah es so aus wie ein herausfahrbarer Arm. Aber es schwebte über dem Boden, es war durch nichts mit der Decke verbunden, es war nicht mit dem Boden verbunden. Es schwebte einfach so in der Luft, es saß einfach so da. Und als ich es das erste Mal so sah, also mit dem Nachtlicht, wusste ich: Was auch immer es war, es war nicht von dieser Welt. Ich war alt genug, um zu erkennen, dass es nicht von dieser Welt war.“
Das Objekt befand sich nur etwa eineinhalb Meter von ihm entfernt – direkt zwischen dem Bett und dem rettenden Lichtschalter. Trotz seiner Fremdartigkeit wirkte es völlig unspektakulär. Bill sah lediglich einen rechteckigen Kasten, der völlig bewegungslos und lautlos in der Luft hing. Seine Oberfläche war glatt und in ein einheitliches Dunkelgrau getaucht. Das einzige bemerkenswerte Detail war ein runder Bereich, der wie eine Art Linse aussah und optisch gesehen wie ein einziges schwarzes Loch aussah.
Bill befand sich in einer Art Schockstarre:
„Ich war ziemlich verängstigt. Ich hatte Angst, mich überhaupt zu bewegen. Ich saß völlig regungslos da und starrte es fünf, zehn Minuten lang an, um mich zu vergewissern, dass ich wach war, um mich zu vergewissern, was ich da gerade sah. […] „Es“ hat überhaupt nichts gemacht. Es saß einfach nur so da. Schließlich war ich es leid, es noch länger anzuschauen, ich hatte Angst und wollte, dass es verschwindet. Also sprang ich auf und bewegte mich auf den Lichtschalter zu – es befand sich zwischen mir und dem Lichtschalter, und so streckte ich die Hand aus, griff sozusagen nach vorne, während ich auf das Licht zuging. Und während ich das tat, verblasste es langsam, es sah aus, als würde es aufsteigen und gleichzeitig verschwinden, eine fließende Bewegung aus gleichzeitigem Aufsteigen und Verblassen.“
Bill schlief weiterhin mit seinem Nachtlicht. Wenn das Objekt erschien, versuchte er, ruhig zu bleiben und es mit seinem Blick zu fixieren. Das Objekt selbst schien von seiner Entdeckung völlig unbeeindruckt. Da es auch nach mehreren Minuten keinerlei Reaktion zeigte, wurde Bill der Situation irgendwann überdrüssig. Er sprang abrupt auf und versuchte, nach dem Objekt zu greifen. Bill erwischte es nie. Stattdessen schwebte das Objekt sanft nach oben und „blendete“ sich gleichzeitig dabei aus.
Mit der Zeit fragte sich Bill, ob es wirklich verschwunden oder einfach nur für seine Augen unsichtbar geworden war. Weil er zu aufgekratzt war und eine Rückkehr des Objekts befürchtete, blieb er jedes Mal wach, bis die Sonne aufging.
Mit 14 Jahren erlebte Bill eine verblüffende Wendung: Das Objekt, das ihn seit Jahren heimsuchte, sprach plötzlich zu ihm. Wie gewohnt war er nachts auf die mysteriöse Präsenz aufmerksam geworden und beobachtete sie regungslos von seinem Bett aus. Plötzlich, nach einer Minute der Stille, ertönte eine kryptische Botschaft aus dem Nichts:
„Ihr Menschen habt euch weit entwickelt, seit wir euch vor Tausenden von Jahren am Strand zurückgelassen haben.“
Bill beschrieb die Stimme als männlich, akzentfrei und ruhig. Sie verfügte über eine gewisse Autorität, die gleichzeitig beruhigend wirkte. Obwohl die Worte klar und deutlich wahrnehmbar waren wusste er instinktiv, dass er sie nur in seinem Inneren hörte. In diesem Moment wurde ihm schlagartig bewusst, dass das Objekt mehr war als nur ein optisches Phänomen: Es besaß scheinbar die Fähigkeit, in seine Gedanken einzudringen und ihn in seiner gesamten Komplexität zu beobachten.
Die implizite Botschaft der Stimme war nicht weniger verblüffend: Die Intelligenz hinter dem Objekt schien über die menschliche Entwicklung weit mehr zu wissen, als es sich die Menschheit selbst vorstellen konnte.
Bill hegte die Befürchtung, dass die Intelligenz hinter dem Apparat nicht nur eine Maschine war, sondern eine eigenständige Entität, der er womöglich persönlich begegnen – oder gar von ihr in eine unbekannte Welt entführt werden könnte. Zweimal kam es zu möglichen physischen Interaktionen, die jedoch uneindeutig sind, da sie meiner Meinung nach starke Parallelen zu außerkörperlichen Erfahrungen aufweisen. Das Objekt tauchte nun sogar am helllichten Tag auf, und an Bills Partnerinnen störte es sich ebenfalls nicht mehr. Er versuchte mehrmals, seine damaligen Partnerinnen mitten in der Nacht wachzurütteln und ihnen das Phänomen zu zeigen. Diese Versuche scheiterten jedoch allesamt: Sobald die Frauen erwachten, blendete sich das Objekt aus und verschwand.
Bills Leben war geprägt von einem inneren Zwiespalt. Einerseits litt er unter den beängstigenden Besuchen des unbekannten Objekts, die er aus Angst vor Ablehnung und Spott geheimhielt. Andererseits versuchte er, ein möglichst normales Leben zu führen. Er studierte Biologie und erwog sogar eine langjährige Ausbildung zum Arzt. Letztendlich entschied er sich jedoch für das damals aufstrebende Feld der Informatik und arbeitete später als erfolgreicher Projektmanager in großen Unternehmen. Seine Lebensentscheidungen brachten ihm eine große Karriere und finanziellen Wohlstand ein. Für die Ufo- und Alien-Thematik hat er sich nach eigenen Angaben nie aktiv interessiert.
Rountrees Motivation für die Veröffentlichung seines Buches ist daher rein ideell. Wie er selbst erklärt, ist es für ihn an der Zeit, sein Schweigen zu brechen und anderen Betroffenen mit seiner Geschichte Mut zu machen und Unterstützung anzubieten.
Da es sich bis auf sein Erscheinen und Verschwinden absolut passiv verhielt, verflog Bills Angst vor dem Objekt im Laufe der Jahre zusehends. Mittlerweile hat er mehr oder weniger seinen Frieden mit den rätselhaften Erscheinungen gefunden. Er sieht die Intelligenz hinter dem Objekt nicht länger als Bedrohung, sondern als eine Art wohlwollenden Wächter. Seine Interpretation der Ereignisse beläuft sich darauf, dass diese Wesen zwar ein großes Interesse an unserer Entwicklung zeigen, aber ihre Existenz noch vor der breiten Öffentlichkeit geheim halten wollen.
Bill vermutet, dass die Berichte von Schutzengeln auf die Aktivitäten dieser Wesen zurückzuführen sind. Er glaubt, dass sie ihre „Schützlinge“ im Auge behalten und sie so gut wie möglich vor Schaden bewahren wollen. Diese Annahme stützt er auf ein eigenes Erlebnis: Bei einem schweren Autounfall, bei dem ihr Wagen mehrmals überschlug und völlig demoliert wurde, blieben er und sein Freund vollkommen unverletzt. Während des Unfalls fühlten sie sich wie in einer schützenden Blase geborgen.
Gleichzeitig deutet Bills letztes Erlebnis mit dem Objekt darauf hin, dass diese „Schutzengel“ möglicherweise auch auf die Lebenswege ihrer Schützlinge einwirken könnten. Bills Leben war stets von Abenteuerlust und Unruhe geprägt, was sich auch in häufigen Wohnortwechseln widerspiegelte. Im Jahr 2016 jedoch traf er eine wichtige Lebensentscheidung und zog in die Nähe seines Sohns. Er fühlte sich erstmals mit sich selbst im Reinen – so, als ob er endlich am richtigen Ort angekommen war. Das Objekt sprach daraufhin ein zweites Mal zu ihm – diesmal in der Wohnung seines Sohnes – und erschien danach nie wieder.
„Ich glaube definitiv, dass sie mich vielleicht auch manipulieren könnten, dass sie mir zum Beispiel Gedanken in meinem Kopf eingeben oder so etwas in der Art. Das zweite Mal, als sie mit mir sprachen, war mein Sohn gerade nach Kalifornien gezoge. Wir stehen uns sehr nahe. Meine Frau, seine Mutter, war verstorben. […] Also, er zog nach Kalifornien, und ich besuchte ihn dort einmal, und ich sah das Gerät mitten am Tag. Ich saß einfach auf dem Sofa, schaute rüber, und da war es. Es war so gegen 9 Uhr morgens. Ich bin aufgestanden und ins Bad gegangen, um mir zu überlegen, was ich an diesem Tag tun würde, und da war das Gerät. Und sie sagten: „Da du jetzt in Kalifornien wohnst, werden wir dich nicht mehr besuchen.“ Und es verschwand wieder von selbst.“
Quellen:
Rountree, Bill. Aliens Are With Us: What I Learned From Aliens Visiting Me Over One Hundred Times Spanning Fifty Years. Duncan Riley Publishing. Kindle-Version.
UFO Talker: Author Bill Rountree talks about his 50 year journey of alien encounters documented in his book: Aliens Are With Us. Episode vom 3. April 2024.