Das Leben von Denise Stoner war schon immer von außergewöhnlichen Erlebnissen geprägt. Wie es beim Entführungsphänomen so häufig der Fall ist, begannen diese Erfahrungen bereits in ihrer frühesten Kindheit. Während wir ihre späteren Erlebnisse bereits in einem eigenen Artikel beschrieben haben, konzentrieren wir uns hier ausschließlich auf ihre Kindheitsbegegnungen. Im Mittelpunkt steht die furchteinflößende Konfrontation mit einem bizarren Wesen, das Denise wegen seines Aussehens den „Ölkannenmann“ nannte. Ein besonders bemerkenswerter Aspekt ihrer Geschichte ist die Tatsache, dass es wiederholt Zeugen für Denises Begegnungen gibt – eine Seltenheit, die ihre unglaubliche Erzählung bis heute untermauert.
Denises erste bewusste Erinnerung stammt aus dem Alter, als sie nur ungefähr zweieinhalb Jahre alt war. Obwohl solch frühe Erinnerungen auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen mögen, hat sich der Stand der Wissenschaft mittlerweile gewandelt: Intensiv emotionale oder traumatische Ereignisse können die Speicherung von autobiografischen Erinnerungen aus sehr früher Zeit ermöglichen. Die Auffassung, dass die Erinnerungsfähigkeit erst ab einem Alter von 3-4 Jahren möglich sei, gilt heute dagegen längst als überholt.
Ein weiterer Erinnerungsanker besteht in der Geburt von Denises Schwester, die exakt zur selben Zeit stattfand. Da ihre Mutter zur Entbindung im Krankenhaus war, übernahmen die Großeltern ihre Betreuung:
„Während mein Großvater nach dem Abendessen abspülte, kletterte ich auf ein kleines Sofa, hinter dem sich ein Fenster befand, das auf ein leeres Feld hinausführte. Nichts als Telefonmasten. Also schaute ich einfach nur raus. Und meine Mutter hatte mir schon vorgelesen, ich glaube, schon bevor ich geboren wurde, sodass ich viele Figuren aus Kinderreimen in meinem Leben kannte. Die Tapete in meinem Schlafzimmer war voller Figuren aus Kinderreimen. Plötzlich kam da etwas Riesiges, Eierförmiges über die Telefonmasten. Es war direkt vor dem Fenster. Als kleines Kind dachte ich zuerst, es sei Humpty Dumpty, und ich dachte immer wieder: „Dreh dich um!“ Es war eiförmig, perfekt eiförmig, und rein goldfarben, und ich konnte weder Mund noch Nase finden.

Und ich dachte mir: „Wird er jetzt auf das Feld fallen?“ Aber ich sah keine Füße oder Arme, wie ich es von einigen Zeichnungen kannte. Mein Großvater kam vorbei, er hatte ein Geschirrtuch über seinen rechten Arm gefaltet, daran kann ich mich noch erinnern, und ich sagte: „Opa, was macht Humpty Dumpty da draußen?“ Und er schaute hin, und ich kann mich an den Ausdruck der Angst in seinem Gesicht erinnern. Er hatte Angst und sagte: „Nun gut, nun gut, okay, lass uns nach oben gehen und unsere Geschichte lesen.“
Denise wurde von ihrem Großvater zu Bett gebracht, aber damit sollte die Geschichte erst beginnen:
„Er ging wieder nach unten und ließ mich zum Schlafen zurück. Ich schaute auf meine Tapete und suchte nach Humpty Dumpty, aber er war nicht da. Und während ich so herumsuchte, trat eine kleine Gestalt aus der Tapete hervor. Sie trug eine Kapuze und glockenförmige Ärmel. Sie war sehr klein, wahrscheinlich etwa so groß wie ich, denn sie konnte mir direkt in die Augen sehen, als sie zu meinem Bett kam. In einer Hand hielt sie etwas, das entweder ein Werkzeug oder ein Instrument war, sehr, sehr schmal und mit einem winzigen Licht am Ende.
Und ich schaute mich um, und alles war wie aus so einer Art gebürstetem Silber, das, wenn ich heute daran denke, wie echtes gebürstetes Silber aussah, nicht glänzend. Da war eine Bank, die sich von der Tür oder dem Eingangsbereich bis ganz nach hinten erstreckte, und ich konnte bis zum anderen Ende schauen. Und ich sah dort unten noch andere Kinder. Und ich sah ein anderes Wesen, das eine Art kleines Klemmbrett in der Hand hielt, es sah so aus, als würden sie den Kindern daraus vorlesen. Und das Wesen, das mich dorthin gebracht hatte, sagte: „Wahrscheinlich wirst du beim nächsten Mal die Gelegenheit haben, runterzugehen und mit ihnen zu spielen.“ Und ich war so erstaunt über das, was ich sah, dass ich keine Kommentare oder Antworten parat hatte und auch nicht sagte: „Bring mich nach Hause.“ Nichts davon. Ich war wahrscheinlich nur etwa 10 Minuten dort. Und er drehte uns um, brachte mich zurück, führte mich durch die Tapete zurück, so wie wir gekommen waren, und legte mich wieder ins Bett.“
Danach kam es zu ganz ähnlichen, regelmäßigen Besuchen, die von dem gleichen Wesen durchgeführt wurden. Im Laufe ihres Lebens war es bei vielen ihrer Erlebnisse dabei und schien mit der Zeit sogar zu altern. Wie Denise feststellen sollten, waren die Wesen nicht nur an ihr interessiert, sondern auch an ihrer Schwester:
„Ich sah, wie sie schwebte. Sie stellten ihr Bettchen direkt neben meines. Wir hatten nur drei Schlafzimmer, und meine Großeltern hatten eines. Also ließ mein Vater ein Haus für uns bauen, unser erstes neues Zuhause, und ich sah, wie meine Schwester über ihrem Gitterbett schwebte, aus der Tür hinaus in den Flur. Und sie kam eine ganze Weile lang nicht zurück. […] Also begann mein Vater zu glauben, dass sie aus ihrem Bett ausbrach, dass sie eines dieser Houdini-Kinder war, denn gelegentlich zog sie eine Decke oder ein Laken mit sich und warf es, wenn sie die Treppe im Flur nach unten passierte, wieder von sich, wo es dann am Fuß der Treppe landete. Also baute mein Vater das Kinderbett höher, weil er dachte, dass sie dann nicht mehr weglaufen könnte, aber natürlich gelang es ihr trotzdem. Sie nahmen sie mit. Sie ging nicht von selbst weg.“
Laut Denise hat ihre Schwester selbst Erinnerungen an diese Besuche, möchte aber nicht weiter darüber sprechen, weil es sie zu sehr ängstigt. Nach einiger Zeit zogen ihre Eltern nach Wethersfield, einem ruhigen Städtchen in Connecticut, wo die Besuche weitergingen. Doch diesmal stellte sich ein neues, beunruhigendes Muster ein. Denise fand sich einige Male nachts außerhalb ihres Hauses wieder. Sie trug nichts weiter als ihren Pyjama, mit dem sie am Abend zuvor zu Bett gegangen war:
„[…] er konnte diesen Arm ziemlich weit ausstrecken und sich sehr, sehr schnell bewegen, und er war, ich würde sagen, sieben bis acht Fuß [über zwei Meter] groß. […]
Er hatte ein viel kleineres Gesicht als die Grauen, aber die gleiche Form und die großen Augen. Die Hautfarbe war eher fleischig, sie sah so aus, als könnte sie ganz einfach mit den Fingern verformen, aber es [das Wesen] blieb in dieser dreieckigen Form mit dem schmalen Kinn und war sehr lang und dünn.“
Inzwischen war Denise ein Teenager und lebte in Kalifornien, wo sie die High School besuchte. Eines Abends, als die Dämmerung bereits eingesetzt hatte, befand sich Denise auf dem Heimweg. Plötzlich überkam sie das beunruhigende Gefühl, beobachtet zu werden. Die Umgebungsgeräusche schienen verstummt zu sein, und weder Menschen noch Tiere waren in der Nähe wahrzunehmen.
Als sie sich umwandte, sah sie zu ihrem Entsetzen das große, dünne Wesen. Glücklicherweise war das Haus ihrer Freundin zu diesem Zeitpunkt nicht weit entfernt. Denise rannte panisch den Hügel hinab, während das Wesen bedrohlich nahe hinter ihr blieb. Es wirkte fast so, als ob es nicht wirklich rennen, sondern vielmehr dicht über der Erde voranschweben würde. Just in dem Moment, als sie das Haus erreichte und verzweifelt an die Tür hämmerte, bog das Wesen in den hinteren Garten ab. In ihrer Not erzählte sie dem Vater, sie sei gerade von einem großen Mann verfolgt worden. Die Familie hatte viele Kinder, und ein Teil von ihnen befand sich gerade zu Hause:
Das Wesen hatte sich direkt vor der Glastür aufgerichtet. Es war derart groß, dass man lediglich die untere Hälfte seines Gesichts erkennen konnte. Denise sah seine großen schwarzen Augen, die suchend in das Innere des Hauses blickten. Die anwesenden Kinder wurden merkwürdig ruhig und wirkten beinahe abwesend.

Als sie der Blick des Wesens traf, fühlte sich Denise seltsam benommen. Obwohl sie sich innerlich sträubte, verspürte sie einen unwiderstehlichen, inneren Drang, aufzustehen und die Tür zum Garten zu öffnen. In eben diesem Moment polterte der Polizist zur Tür herein und durchbrach damit schlagartig den Bann:
Das Wesen war unmittelbar nach dem Auftauchen des Polizisten verschwunden. Warum es sich an diesem Abend ganz offen zeigte und was es von ihr wollte – das alles blieb für Denise völlig schleierhaft. Sie hat das Wesen danach nicht mehr wiedergesehen. Denises Freundin und drei ihrer Geschwister waren zu unfreiwilligen Zeugen dieser bizarren Begegnung geworden. Ihre Freundin kann sich bis heute an die Ereignisse aus jener Nacht erinnern.
Die Begegnungen hinterließen tiefe Spuren in Denises Kindheit. Sie lebte in der ständigen Angst, das große Wesen könnte sie jederzeit ausfindig machen und zu ihr zurückkehren. Sie entwickelte eine ausgeprägte Angst vor der Dunkelheit, dem Alleinsein und eine merkwürdige, diffuse Furcht vor Rohren. Sie befürchtete, diese könnten plötzlich zum Leben erwachen, sich ausstrecken und nach ihr greifen – ganz so, wie es „der Ölkannenmann“ getan hatte.
Quellen:
The Light Gate -Denise Stone – AUTHOR/RESEARCHER/EXPERIENCER. YouTube-Kanal von Preston Dennett. Sendung vom 19. Februar 2024
Kathleen Marden, Denise Stoner: The Alien Abduction Files: The Most Startling Cases of Human-Alien Contact Ever Reported. RWW New Page Books, 2017.
Übersetzungen von mir.
Bilder: Künstlerische Nachempfindungen, erstellt mit künstlicher Intelligenz von Microsoft Bing