Eigenschaften von Abductees: Der Generationenaspekt

Warum werden gerade bestimmte Menschen entführt und andere nicht? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wird unter den Abductees oft nach Parallelen und Gemeinsamkeiten gesucht. In der Tat ergeben sich daraus verschiedene Anhaltspunkte, die sich jedoch nicht genau auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen. Im Gespräch zwischen Abductee Mike Clelland und Preston Dennet wird dieser Frage auf unterhaltsame Weise nachgegangen:

The Unseen Podcast vom 29. April 2020

Wegen des Umfangs geht es in diesem Artikel um eine grundlegende Sache des Entführungsphänomens: Dem Generationenaspekt. Dabei kommt außerdem das schwierige Thema “Abductions bei Kindern” zur Sprache.

Der Mehrgenerationenaspekt

Die ersten Entführungserfahrungen sah man noch als Zusammenspiel aus Motiv und Gelegenheit: Die Aliens gurkten irgendwo herum und der Betroffene, der zum Objekt des Interesses wurde, befand sich einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Die Betroffenen hielten sich an abgelegenen Orten in der Wildnis auf, waren beim Campen, bewohnten Farmen oder ihre Fahrten führten sie durch dünn besiedelte Gebiete. Die ersten medial bekannt gewordenen Fälle wie von Barney und Betty Hill, die Stanford, Kentucky-Entführung, Antonio Villas Boas, Buff Ledge, Travis Walton, Allagash, Pascagoula usw. schienen alle einem ähnlichen Schema zu Folgen. Auf der anderen Seite handelt es sich dabei oft um Ereignisse, die gut “bemerkt” wurden – Die Entführten waren mit anderen Zeugen zusammen, waren wach und beobachteten die sich anbahnenden Ereignisse durch ein Licht, das sich ihnen näherte.  Oder sie gingen gerade einer bestimmten Tätigkeit nach, so dass der anschließende Abbruch in ihren bewussten Erinnerungen zu auffallend wurde, wie z.B. durch den Zeitverlust und die unerklärliche Ortsversetzung während einer Autofahrt. Das rein zufällige Aufeinandertreffen wurde im Laufe der Zeit immer stärker in Frage gestellt, als man auf den Generationenaspekt stieß – in einigen Fällen hatte mindestens eine Person bereits früher eine ungewöhnliche Erfahrung gehabt. Und plötzlich gerieten auch andere Familienmitglieder stärker in den Fokus. Forscher wie Preston Dennet nehmen diesen Punkt mittlerweile in ihre Befragungen auf:

“Ich frage: So, du hast also Erfahrungen. Was ist mit deinen Eltern, deinen Großeltern? Und sie sagen: Ja! Sie haben ausgegraben: “Meine Mutter wurde auf der Straße von einem Ufo verfolgt! Und das ist alles, woran sie sich erinnert.” Oder: “Meine Großmutter hatte eine sehr nahe…” –  Lauter solche Dinge. Und dann frage ich: Nun, hast du auch Kinder? Und wenn sie welche haben, dann waren ihre Kinder fast bei allen ein Teil der Erfahrungen.”

Dieses Schema ist nicht universell und muss sicher nicht auf jeden Entführten zutreffen:

“Aber es gibt eine Menge an einmaligen Erlebnissen […] und das ist ihre einzige Erfahrung. Ich weiß nicht, ich denke es gibt mehrere Faktoren, wie ich bereits sagte: Der Beruf hat definitiv einen Einfluss darauf, ob du kontaktiert wirst oder nicht. Ob du dich spät nachts draußen auf dem Highway befindest, einfach am richtigen Ort zur richtigen Zeit, das ist ein Faktor. Wenn du an einem Hotspot lebst, wie Upstate, New York, oder… […] Also denke ich, dass es eine Reihe verschiedener Gründe dafür gibt, warum Menschen kontaktiert werden.”

Entführungserfahrungen sind in der Regel hoch-organisiert und in ein langfristiges Beziehungsgeflecht zu dem Betroffenen eingebunden. Der Generationenaspekt bildet daher den wahrscheinlich essentiellsten Faktor und die Alien-Wesen haben in diesem Punkt noch einige Überaschungen auf Lager:

“Ich denke es ist hauptsächlich so, dass sie einfach Familien verfolgen […] Ich meine, sie sagten Jim Sparks, dass sie ihm seit der Zeit der Höhlenmenschen gefolgt sind. Sie sagten Ann, deren Fall im Buch (Anmerkung: Onboard UFO Encounters) aufgeführt ist, dass sie ihr seit biblischen Zeiten gefolgt sind. Einige Menschen können es bis zu 3 oder 4 Generationen in ihren Familien zurückverfolgen. Also denke ich, dass es sich vielleicht um den Hauptfaktor bei der Frage handelt, wer kontaktiert wird.”

Anmerkung: In Anns Fall handelte sich um ein bewusstes Erlebnis: Im Dezember 2000 kam nachts ein Grey durch die geschlossene Schlafzimmertür und stellte sich vor ihr Bett. Er veranschaulichte ihr, dass seine Welt in einem Doppelsternsystem läge und dass die genetische Verfolgung einen immens wichtigen Prozess für sie darstellte. Es wurde angedeutet, dass Menschen und Aliens dadurch etwas austauschten und teilten. Dabei gäbe es Familienlinien, die sie seit “der Zeit von David und Salomon” verfolgen würden. Er zeigte ihr einen alten Kindheitsfreund, dessen genetische Familienlinie sie ebenfalls überwachen würden. Bei diesem sehr ungewöhnlichen Erlebnis schien es sich um eine Art Abschied zu handeln, denn dieses sei der letzte Besuch für lange Zeit. Ann war zwar aufgeregt, empfand es aber als irgendwie niedlich, weil es dabei rein um sie ging. Die Begegnung beinhaltete keine medizinischen Prozeduren. Sie konnte sich tatsächlich an keine weiteren Besuche mehr erinnern und starb 15 Jahre später.

Familiengeschichten

Die Untersuchung des Generationenaspekts birgt für uns zwei große Probleme: Zeit und Erinnerung. Das Entführungsphänomen ist zwar schon in den 60zigern aufgekommen, in all seinen Facetten jedoch erst richtig in den 80zigern, stärker noch in den 90ziger Jahren benannt und im kollektiven Bewusstsein verankert worden. Es kommt noch darauf an, was von einer Entführungserfahrung überhaupt bewusst erlebt und wie es von dem Betroffenen in der damaligen Zeit interpretiert worden ist. Da die meisten Erlebnisse immer noch im nächtlichen Schlafzimmer stattfinden, dürften sie früher auch schon eher als Träume abgetan worden sein. Auffälligere Ereignisse mit ähnlichen Voraussetzungen wie in den “ersten” Entführungserfahrungen werden hingegen schon damals ihre Spuren hinterlassen haben. Selbst dann werden die Menschen nicht gewusst haben, was sie eigentlich gesehen haben. Irgendwann landen wir bei den Zwergen und den kleinen Männlein der Großmutter, die sie irgendwo im Keller, im Wald oder vor ihrem Fenster erblickt hat. Einige Familiengeschichten führen uns bis in die 30er und 20er Jahre zurück – und damit hinter die magische Grenze des zweiten Weltkriegs. Das ist ein erstaunlicher Beleg dafür, dass wir es mit einem älteren Phänomen zu tun haben könnten, das uns bereits seit längerer Zeit begleitet und nicht erst durch die Möglichkeit unserer Selbstzerstörung aktiviert wurde.

Dass es bei alten Geschichten auch sehr konkret werden kann, zeigt das Beispiel von Mary aus dem Buch: “Alien Experiences – 25 Cases of Close Encounter” von Barbara Lamb und Nadine Lalich. Marys Großmutter war sich über die Wesen, deren Fähigkeiten und Motive zumindest so stark bewusst, dass sie ihr gegenüber eine Beschützerfunktion einnahm. Sie gab Mary Tipps, wie sie eine mentale Abwehr gegen die Wesen aufbauen konnte. Mary hat außerdem zwei bewusste Kindheitserinnerungen darüber, wie ihre Großmutter mit einem der Wesen interagierte.

Nadine Lalich erzählt im Nachfolgebuch : “Evolution – Coming to Terms with the ET Presence” ihre eigene Abductee-Geschichte. Dabei geht sie auf ihren Vater Tom ein, der ein ungewöhnlich kreativer und intelligenter, jedoch gleichzeitig verschrobener und sozial unbeholfener Mann war, der gerne in seiner eigenen Welt zu leben schien. Das Verhältnis in Kindheit und Jugend konnte also dementsprechend schwierig sein. Nadine erinnert sich an einige seltsame Bemerkungen ihres Vaters, der z.B. konkret sagte, dass er fühlte, nicht hierher zu gehören, und dass er sich wünschte, “sie” würden zurückkommen und ihn von diesem Planeten nehmen. In Gesprächen mit seinen drei Schwestern kam eine Episode aus ihrer aller Kindheit Mitte der zwanziger bis dreißiger Jahre zur Sprache. Eines oder mehrere der Geschwister fanden Tom nachts wiederholt vor einem Fenster im zweiten Stock. Er stand dort wie in einem tranceähnlichen Zustand und war nicht ansprechbar. Wenn sie nicht rechtzeitig zu ihm gelangten, schien Tom einfach ins Nichts hinauszutreten und einfach zu verschwinden. Das passierte einige Male, und oftmals schaute jemand der Erwachsenen, der von den Kindern alarmiert worden war, draußen nach dem Rechten – ohne Ergebnis. Tom tauchte erst Stunden später irgendwo im Haus auf und besaß keinerlei Erinnerung an die Begebenheiten. Den Schwestern war die Geschichte selbst nach all den Jahren nicht richtig geheuer. In ihrer Kindlichkeit versuchten sie sich deshalb schon früh mit einer Erklärung abzuhelfen, mit der sie Tom immer wieder liebevoll aufzogen. Sie glaubten, seine Plattfüße wären deshalb entstanden, weil er einfach vom zweiten Stock direkt nach unten auf seine Sohlen gefallen wäre.

Entführungen in der Kindheit

Abductions von Kindern zählen für die Eltern zu den schwierigsten und emotional belastendsten Erfahrungen. Oft hat ein Elternteil selbst bewusste Kindheitserlebnisse gehabt und kann die Ängste der Kinder nachvollziehen. Lynette etwa hat sieben Kinder, und alle tragen sogar die identische Narbe wie sie:

“Sie sagte, dass alle ihre Kinder dieselbe kleine, runde, verheilte Skalpell-Narbe quer über die Hüfte. Die gleiche Hüfte, die gleiche Größe, dieselbe Form, derselbe Platz. Also weiß sie, dass sie alle Erlebnisse haben. Ihre jüngste Tochter und ihr Sohn Lee, der entführt wird, sprachen über gruselige Kobolde, die sie mitnehmen würden. Alle von ihnen zeichneten Bilder über diese Sachen. Das ist ihr Hauptproblem mit dem Ganzen. Es ist die fehlende Kontrolle. Für sie geht es in Ordnung, “Ok, nehmt mich mit!” aber sie mag die Tatsache nicht, dass ihre Kinder darin verwickelt sind.”

Für Forscher ist es genauso schwer, den passenden Zugang zu den Kindern zu finden. Da sie in der Regel über keine psychologische Ausbildung verfügen, können sie nur unterstützend zur Seite stehen:

“Ich komme normalerweise nicht dazu, diese Kinder zu interviewen, weil diese Kinder nicht darüber sprechen wollen. Wenn die Eltern sie fragen: “Was ist denn passiert?”, sagen sie: “Ich möchte nicht darüber reden!” Es ist also sehr angsteinflößend für sie. Manchmal finden es ihre Eltern heraus, wenn sie hereinkommen und ihr Kind einen Grey-Alien malen sehen. […] Oder sie spielen ein Szenario nach, das man bei Entführungen sehen kann. Wie bei einer Frau, die ihre Tochter sah, sie nahm all ihre Puppen, und nahm die Lampe, und stellte die Lampe über die Puppen. Und sie sagt: “Was machst du da?” Und sie sagt: “Ich heile sie!”

[…]

“Ich sage den Eltern auf jeden Fall, ihre Kinder behutsam anzusprechen, über das Thema sozusagen auf einem Level zu sprechen, ich meine in einem Maße, in dem sich Kinder wohl fühlen. Sie wollen darüber reden, als ob sie Träume wären. Das ist in Ordnung. Drängt sie nicht in ein Gespräch über etwas, über das sie nicht reden wollen. Weil sie müssen sich mit ihnen auf ihrer eigenen Stufe auseinandersetzen. Und manche Menschen werden sich dem niemals stellen, sie ziehen es lieber vor, sie “Ufo-Träume” zu nennen, und sie leben ihr Leben so normal wie es möglich ist. Während andere dem nachgehen, sie wollen einfach sehen, wohin es sie führt. Ich ermutige die Menschen dazu, ein Tagebuch der Ereignisse zu führen, weil das wirklich hilft. […] So erleichterst du den Kindern das Verständnis über das, was da vor sich geht. Und das Tagebuch der Ereignisse ist essentiell, weil diese Art von Erlebnissen aus deinem Geist gleiten können, wie wir herausgefunden haben, in einer Weise, die ein gewöhnliches Lebensereignis übersteigt.”

Im Folgendem geht es darum, ob sich Kindheitserlebnisse im Laufe der Zeit weiterentwickeln und ob die Alien-Wesen versuchen, die traumatischen Aspekte der Erfahrungen zu lindern:

“Es ist schwierig zu sagen. Weil Begegnungen wirklich individuell sind, und so sind es auch die Individuen selbst. Es können also zwei Menschen dieselbe Begegnung haben, und auf komplett verschiedene Weise reagieren. Und was ich gewöhnlich bei Kindern beobachte: Es ist nicht mega-beängstigend. Wie bei dieser einen Lady, Ann ist ihr Name, bei ihr kamen die Greys herein, und sie war wirklich begeistert, weil jetzt Spielzeit war! Sie wusste, dass es mitten in der Nacht war, und es war klar, dass es keine normalen menschlichen Wesen waren, aber es war so spaßig! Und das ist etwas, das ich von sehr jungen Kindern höre: Es ist nicht immer furchteinflößend.”

Solche Begegnungen scheinen deutlich zu machen, dass sich die Wesen des traumatischen Potentials bewusst und bemüht sind, diese Effekte zu reduzieren – in einigen Fällen mit ziemlich skurrilen Methoden:

“Manchmal verkleiden sie sich als Clowns. […] Es funktioniert nicht. Es ist wirklich eine dumme… Es gibt wirklich eine weit verbreitete Angst vor Clowns in unserer Kultur. […] Und es sind nicht nur Clowns: Superhelden. Teddybären. Solche Dinge. […] Tiere sind sehr häufig. Eulen, wie man weiß. Absolut. Aber viele dieser Kinder werden an Bord geholt, und sie werden dazu gebracht Spiele zu spielen. Sie spielen etwas wie Telepathie-Spiele oder Telekinese-Spiele. Oder spielen einfach mit Spielzeugen mit den anderen kleinen Greys. Und du weißt wie Kinder sind, sie schenken Hautfarben, Größen oder irgendwas anderem in der Art keine Beachtung. Sie haben kein Urteilsvermögen. Also ist es oft ein sehr wundervolles Erlebnis für sehr kleine Kinder. Aber nicht immer. Weil es sehr beängstigend sein kann, wenn jemand nachts in deinem Schlafzimmer auftaucht.”

Quellen:

Onboard UFOs with Preston Dennett

“Alien Experiences – 25 Cases of Close Encounter” von Barbara Lamb und Nadine Lalich

“Evolution – Coming to Terms with the ET Presence” von Nadine Lalich

 

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