Mein langsamer Bewusstwerdungsprozess im Alter von 15 Jahren führte dazu, dass ich mich in der darauffolgenden Zeit immer weiter für meine nächtlichen „Alien-Erfahrungen“ sensibilisierte. Gleichzeitig bemerkte ich ein völlig neues Muster im Ablauf der Entführungen, das mich zusätzlich verwirrte. Anders als früher kamen die Wesen nicht mehr zu mir ins Zimmer. Stattdessen ging ich selbst zu ihnen hinaus. Ich konnte mir nicht erklären, wieso ich das tat und was da überhaupt vor sich ging. Ich wusste nur, dass ich dabei nicht ganz ich selbst war.
Ich kann es nur so beschreiben, dass ich nachts den plötzlichen Zwang verspürte, mein Bett zu verlassen. Mein Bewusstsein schien wie auf Autopilot zu laufen und einem inneren Drehbuch zu folgen. Ich stand auf und verließ das Bett, bis ich mehr oder weniger abrupt in die Realität zurückkehrte und mich fragte, was ich da eigentlich gerade machte. Als ich aus diesem seltsamen Zustand erwachte, befand ich mich bereits in der vertrauten, allumfassenden Atmosphäre, die von der Anwesenheit der Wesen ausging.
Mein Erwachen erfolgte nicht vollständig, sondern war immer noch seltsam gedämpft. Ich konnte mich ein stückweit aus diesem Zustand befreien, aber gleichzeitig blieb ich weiterhin mit etwas anderem verbunden. Es war wie ein starker, unsichtbarer Bann, der einen besonderen Akt der Willenskraft abverlangte, um gegen ihn vorzugehen.
Aus meinem Tagebuch:
4. – 5. Dezember 1996
Es war einer jener „Träume“, in denen ich, soweit ich mich erinnern kann, nachts aufstehe. Ich weiß nicht wieso, ich tue es einfach. Mit Schlafwandlerei hat dies wenig zu tun, denn als ich im Dunkeln die Türe aufmache, versuche ich, den Lichtschalter zu erfühlen (Moment der Klarheit). Als ich das Licht der Lampe anmache, ist der Schein des Lichts getrübt, es spendet fast gar kein Licht und ist sehr schwach und „dämmrig“. Ich erschrecke mich sehr. Im selben Moment weiß ich, dass die Wesen da sind. Das Herzklopfen fängt an. Irgendwie möchte ich dies nicht wahrhaben.
Ich versuchte kurz, in mein Zimmer zurückzukehren, aber es war, als ob mein Körper gegen einen inneren Widerstand ankämpfen würde. Stattdessen drückte ich panisch auf den Lichtschalter, um das unheimlich-trübe Licht „auszuschalten“. Damit ging das Licht zwar aus, doch als ich es wieder einschalten wollte, passierte nichts mehr, so oft ich es auch versuchte. Panik stieg in mir auf.
Um mich herum ist alles in Dunkelheit gehüllt. Eines der Wesen stürmt heran (ich kann es fühlen) und legt seine Hand auf meine Stirn. Kurz davor verspürte ich dieses Gefühl wie aus meinen früheren Erlebnissen. Es ist, als ob mein Körper von Elektrizität durchflossen wird, ein Prickeln, das in meinem Körper aufsteigt.
Ohne es damals zu verstehen, machte ich Bekanntschaft mit einem veränderten Bewusstseinszustand, der offenbar von den Wesen hervorgerufen wurde. Im Idealfall hätte dieser Zustand vermutlich verhindern sollen, dass ich meine nächtlichen Besuche überhaupt bemerkte. Doch was mein Verhältnis zu den Wesen betrifft, habe ich seit jeher ein Talent für Schwierigkeiten. Meine bewussten Phasen waren augenscheinlich das Ergebnis kleiner Pannen, die mir ein winziges Stück Klarheit verschafften.
In diesen Momenten befand ich mich wie unter einem „Bann“, bei dem es sich letztendlich um einen tranceartigen Zustand handelte. Ich handelte nach einem fremden Willen, den ich nicht als den meinen akzeptierte. Ich tat etwas, das ich sonst niemals tun würde, und blieb dabei wie ein passiver Beobachter im Hintergrund. Manchmal war ich so tief in diesen veränderten Bewusstseinszustand versunken, dass ich wie ein Roboter funktionierte, während meine kognitiven Funktionen komplett stillgelegt schienen.
Bei anderen Gelegenheiten war mein Verstand in gewissem Sinne aktiv und ich erlangte etwas mehr von meinem Bewusstsein zurück. Meine Handlungsfähigkeit blieb dennoch zu stark eingeschränkt, so dass ich nicht sofort davonrennen konnte, selbst wenn ich es gewollt hätte.
Obwohl meine Fähigkeit, mich zu bewegen, immer noch stark eingeschränkt war, konnte ich mich manchmal den auferlegten Willen der Wesen widersetzen und die Kontrolle über meinen Körper zurückgewinnen. Ich habe dabei nie eine Art Anweisung, Worte im Geist oder sonst etwas ähnliches wahrgenommen. Allerdings konnte ich ein Missfallen spüren. Ich fühlte, dass jemand in der unmittelbaren Nähe sich schnell auf den Weg zu mir machte, und das leitete das Ende des Erlebnisses ein.
Zum Beispiel war ich während einer dieser Erfahrungen in mein Zimmer zurückgegangen, als ich eigentlich schon fast aus der Türe getreten war. Es fühlte sich an, als würde ich gegen einen unsichtbaren Widerstand ankämpfen, und ich musste all meine Kraft aufbringen, um überhaupt stehen zu bleiben.
Ich ging ein paar Schritte rückwärts und blickte ängstlich in die Dunkelheit, die sich vor mir erstreckte. Im selben Moment spürte ich, wie die Wesen herbeieilten. Ihre Schritte hallten im Korridor wider, und ehe ich mich versehen konnte, standen sie auch schon in meiner Tür. Was gleich darauf passierte, kann ich nur so beschreiben: Ich fiel einfach um. Meine Beine knickten ein, ich sackte weg und verlor das Bewusstsein.
Ein anderes Mal schaffte ich es, mich im Korridor der Wohnung von ihnen zu lösen und ein paar taumelnde Schritte wegzulaufen. Doch meine Flucht war kurz: Sie liefen mir hinterher, und ich brach erneut zusammen. Es war, als ob meinem Bewusstsein in diesem Augenblick der Stecker gezogen wurde.
Wenn jedoch alles glatt lief, warteten die Wesen irgendwo draußen im Flur auf mich, um mich abzuholen, und gingen zusammen mit mir durch die Wohnung.
Anhand meiner Beobachtungen konnte ich damals noch nicht genau sagen, wohin wir dabei gingen. Unser Weg führte uns in Richtung des Wohnzimmers und des Balkons, aber bevor wir unseren Zielpunkt erreichten, brachen meine bewussten Erinnerungen ab. Ich hatte ein paar frühere Erinnerungen, in denen ich nachts in meinem Schlafanzug auf dem Balkon stand, in der Kälte fröstelte und einem hellen Flugobjekt nachblickte, das sich über der Hügelkulisse in der Nähe hinwegbewegte. Durch eine spätere Erfahrung wurde mir klar, dass wir tatsächlich auf den Balkon hinausgingen.
Einige Male hatte es den Anschein, als ob die Wesen noch nicht richtig „anwesend“ waren. Ihr Kommen kündigte sich eher durch ein charakteristisches Gefühl im Hintergrund an. Wurde ich dann von dem bekannten Zwang aus meinem Zimmer getrieben, ging ich eine Zeit lang alleine in der Wohnung umher. In einer dieser Erinnerungen fand ich mich plötzlich im Wohnzimmer wieder. Ich stand unweit des Balkons, doch als ich erwachte, wollte ich schnell wieder zurück in mein Zimmer gehen. In diesem Moment sprang mich etwas von hinten an.
Es kam wie aus heiteren Himmel. Alles, was ich davon wahrnehmen konnte, war ein hellblau-weißlicher „Blitz“, ein Aufleuchten, das von der Quelle hinter mir ausging. Ich vermute stark, dass es sich dabei um eines der Wesen gehandelt hat. Dann verlor ich das Bewusstsein.
Ein paar Gedanken zur Trance
Aus der Art und dem Einsatz der Trance lassen sich ein paar Dinge ableiten. Im Laufe der Zeit hatte ich folgende Überlegungen dazu:
Die Existenz der Trance. Die Trance ist ein integraler Bestandteil von Alien-Erfahrungen. Man kann sie weitestgehend unter den Begriff „OZ-Effekt“ fassen. Ob man diesen Zustand nun als „Trance“ oder als veränderten Bewusstseinszustand bezeichnet – es gibt einen Effekt, der auf das Bewusstsein der Menschen einwirkt und meiner Meinung nach von den Wesen ausgeht. Diese Erfahrung zieht sich durch zahlreiche Erlebnisberichte, und als ich wusste, wonach ich fragen sollte, fand ich dieses Phänomen genau so im deutschsprachigen Raum vor.
Die verschiedenen Variationen der Trance. Der veränderte Bewusstseinszustand variiert in seiner Intensität. Oftmals manifestiert sich diese Auswirkung zu Beginn einer Entführung, wenn der Zustand erst aufegbaut werden muss. Das führt zu den verschiedensten Variationen: Ein Betroffener erwacht nachts, erblickt ein Wesen, fühlt sich benommen oder verspürt den Drang, wieder einzuschlafen etc. Doch es gibt auch Momente, in denen es zu Pannen kommt und die Trance unterbrochen wird. Als ich mich aus diesem Zustand befreien konnte, waren die Wesen sofort zur Stelle und ich verlor fast augenblicklich wieder das Bewusstsein.
Der Zusammenhang zwischen Trance und Erinnerungslosigkeit. Augenscheinlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Erinnerungsfähigkeit und dem veränderten Bewusstseinszustand. Ein Entführter erinnert sich an die Phasen, in denen er wach ist oder während eines Erlebnisses kurzzeitig etwas wacher geworden ist. Meistens werden dabei der Beginn und das Ende einer Erfahrung am Besten erinnert. Meiner Meinung nach ist die Trance der Hauptgrund für die anschließenden Erinnerungslücken, selbst wenn die Wesen den Entführten manchmal die Anweisung geben, sich nicht an ein Erlebnis zu erinnern. Für die Wesen ist diese Vorgehensweise offenkundig ausreichend, selbst wenn sie auf den ersten Blick suboptimal wirkt.
Die Erinnerungen werden scheinbar nicht gelöscht. Häufig stoße ich in verschiedenen Texten und Erlebnisberichten auf die Formulierung, dass die Erinnerungen an eine Entführung „gelöscht“ werden. Das ist jedoch ungenau. Die Erinnerungen sind eher blockiert oder überdeckt, ähnlich wie bei Träumen. Die Erinnerungen werden in den veränderten Bewusstseinszuständen gemacht und bleiben mit ihnen verknüpft. Kehrt man jedoch zum normalen Tagesbewusstsein zurück, sind diese Erinnerungen schwer zugänglich. Es ist, als würden sie in einem anderen Teil des Gehirns aufbewahrt, der nicht ohne Weiteres abgerufen werden kann.
Erinnerungen und gespeichertes Wissen bleiben vorhanden. Ein bemerkenswerter Aspekt von Entführungsberichten ist, dass die Betroffenen während der Erlebnisse ‚wach‘ bleiben, auch wenn es sich um eine andere Form von Wachheit handelt. Ich hatte mich lange gefragt, warum die Erinnerungen an Entführungen nicht vollständig gelöscht werden sollten. Bei einer vermeintlich so fortgeschrittenen Zivilisation schien mir die Idee von Mind Control, einer Art ‚Gehirnwäsche‘ oder die direkte Beinflussung des jeweiligen Hirnareals eigentlich naheliegender zu sein.
Warum werden die Entführten nicht einfach bewusstlos gemacht? Ist es, um den Ablauf der Entführung zu erleichtern? Oder deutet es auf komplexere Prozeduren hin, die mehr erfordern als nur körperliche Untersuchungen?
Entführungen scheinen nicht nur körperliche Untersuchungen zu beinhalten, sondern auch verschiedene Formen der Interaktionen und Wissensvermittlung. Wir werden nicht wirklich ausgeschaltet, sondern erleben das Geschehen auf einer anderen Ebene weiterhin mit. Vielleicht sollen wir bestimmte Informationen behalten, damit sie unbewusst eine Wirkung entfalten können. Vielleicht sollen wir uns an bestimmte Dinge erinnern können. Möglicherweise werden wir somit unbewusst zu ‚Wissensspeichern‘ für die Wesen.
So ergaben viele meiner Erlebnisse plötzlich einen Sinn. In meiner Kindheit waren meine Erinnerungen ab einem gewissen Punkt abgebrochen, wenn die Wesen ganz nah an mich herangekommen waren oder mich an einem Teil meines Körpers berührt hatten. Ich fühlte noch einige Sekunden lang, wie mein Bewusstsein schwand und meine Wahrnehmung verschwamm, wenn die Wesen mich aus meinem Zimmer eskortierten. In meinem Inneren hatte ich absolute Gewissheit, wer diese Wesen waren und an welchen Ort sie mich verschleppen würden. Offenbar wurde mir dieses verborgene Wissen erst durch die veränderten Bewusstseinszustände wirklich zugänglich, oder besser gesagt, wieder zugänglich.
Kaum waren die Wesen verschwunden und ich im Hier und Jetzt angekommen, blieben mir nur quälende Erinnerungslücken, die ich erbittert austestete. Ich wollte unbedingt wissen, was sich hinter dieser Leere verbarg. Zuerst erschienen sie mir wie undurchdringliche Blockaden, aber als ich mich in einen entspannten Zustand versetzte, konnte ich schließlich einige kleine Erfolge erringen. Beim Einschlafen gelang mir das besonders gut. Ich ging meine Erlebnisse immer wieder durch und versuchte mich Schritt um Schritt in sie hineinzufühlen. Wenn ich meine damaligen körperlichen Gefühle und meine Sinnesempfindungen wieder in mir wachrief, konnte ich mich tatsächlich ein klein wenig in der Zeit zurückbewegen. Das zeigte mir, dass all meine Erinnerungen noch irgendwo in mir vorhanden waren.
Ebenso demonstrierte es mir die theoretische Funktionsweise von Hypnose. Während des hypnotischen Zustands tritt das Alltagsbewusstsein zur Seite und man kommt dem veränderten Bewusstseinszustand näher, in dem die Erfahrungen mit den Wesen gespeichert sind.
Nun stellten sich mir ganz neue Fragen. Wie sehr beeinflussten mich meine Erlebnisse wirklich, ohne dass ich es überhaupt merkte – im guten wie im negativen Sinne? Welcher Mensch wäre ich ohne die Entführungen geworden? Ich wollte diese Erfahrungen nicht. Mein Umfeld lehnte meine Erlebnisse rigoros ab und war mir keine Hilfe. Ich verbrachte viel Zeit damit, rationale Erklärungen für diese Geschehnisse zu finden und sie „wegzuerklären“. Letztendlich war es ein vehementes Verdrängen, und damit ging es mir nur umso schlechter.
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