Gang durch den Korridor

Teil 6 – Eine Offenbarung

Pfingsten 1996 wurde zu einem wichtigen Wendepunkt in meinem Leben. Innerhalb von ein paar Tagen kam es zu einer Reihe von Geschehnissen, die zu einer eindrucksvollen, inneren Offenbarung führten. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob es dabei zu einer spontanen Rückerinnerung kam – etwas, das man als „Flashback“ bezeichnet, oder ob es sich sogar um eine geplante Freisetzung von Informationen handelt, einer Art von mentalen „Download“. Ich werde im folgenden versuchen, meine Gedanken dazu zu erklären.

Diese seltsam zusammenhängende Ereigniskette begann mit einem nächtlichen Erlebnis, mit dem sich auch meine Alien-Erfahrungen deutlich zu verändern begannen. Rückblickend war es ein Punkt des Übergangs, den man vielleicht als Einweihung oder Initiation ansehen könnte. Einige fehlende Puzzleteile wurden auf den Tisch gelegt, und es wurde eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft geschlagen. Ein Abschnitt endete, und ein neuer begann.

Passend zu alldem war ich mitten in der Pubertät angelangt. Ich war gerade 15 Jahre alt geworden.

Es begann mit einem „Traum“ am Anfang der Schulferien – ich denke es war die Nacht auf den Pfingstsamstag oder -sonntag, das genaue Datum ist mir verloren gegangen. Denn obwohl dieser „Traum“ zu intensiv gewesen ist, um ein bloßer Traum gewesen zu sein, hätte ich ihn beinahe gar nicht erst aufgeschrieben (es ist das altbekannte Phänomen, das ich bereits im vorherigen Kapitel beschrieben habe).

Erst ganz am Ende der Ereigniskette ergab alles einen Sinn für mich. Die „Offenbarung“, die ich drei oder vier Tage später erhielt, hatte nämlich einen direkten Bezug zu genau diesem ersten nächtlichen Erlebnis. Mit diesem Erlebnis begann die ganze Ereigniskette, und sie schloss gleichzeitig den Kreis.

Ereignis 1

(ca. 26. Mai 1996)

Aus meinem Tagebuch:

„Ich weiß noch, dass es nachts war. Ich stand aus meinem Bett auf. Ich weiß nicht, wieso. Ich war irgendwie im Halbschlaf und öffnete einfach die Zimmertür. Ich weiß außerdem, dass ich sehr erregt war und Angst hatte, ich zitterte sehr, und mein Atem ging sehr schnell.“

Es schien, als würde ich nachts einen unerklärlichen, hypnotischen Drang verspüren, mein Bett zu verlassen und aus dem Zimmer zu gehen. Ich tat es einfach, obwohl ich es eigentlich gar nicht wollte und sogar große Angst davor verspürte. Da mir damals die Worte dafür fehlten, verglich ich es mit einem halbschlafähnlichen Zustand. Im Korridor der Wohnung war es stockdunkel. Ich spürte ganz deutlich die Anwesenheit von etwas, das dort irgendwo stand und wartete. Die Atmosphäre war wie elektrisiert und meine Angst stieg ins Unerträgliche.

„Ich konnte noch wahrnehmen, was um mich herum geschah. Ich schwitzte vor Angst und Erregung, ich atmete schnell und laut vor Entsetzen, die Lippen vibrierten. Gleich, als ich aus der Tür kam, stieß ich gegen jemanden. Die Angst steigerte sich.“

Nach wenigen Schritten stieß ich gegen eine kleine Gestalt. Sie griff nach meinen Armen, die ich tastend vor meinen Körper gehalten hatte, nahm mich an der Hand und führte mich weiter den Korridor hinunter. Meine Angst begann nun langsam zu schwinden. Gleichzeitig intensivierte sich der „halbschlafähnliche Zustand“.

Während all dies geschah, nahm ich am Rande zwei Beobachter wahr, die den Ablauf dieser Geschehnisse zu beobachten und meine Reaktionen zu kommentieren schienen. Ich hörte eine gedämpfte Stimme, die paradoxerweise recht laut und klar zu hören war. Die Stimme war an den zweiten Beobachter gerichtet. Ich kann ihren Inhalt ungefähr so wiedergeben:

„Siehst du, er hat Angst davor (oder vor ihnen, es bezog sich auf die Gestalt, die mich an den Händen führte).“ Oder: „Das (die Angst) ist wegen ihnen.“ Oder so ähnlich, dass ich (wegen früher) so reagiere, weil ich ihnen (damals) begegnet war. Ich dachte, sie wollten mich irgendwie reagieren sehen, wenn sie im Dunkeln im Gang ständen.“

Danach brach die Erinnerung ab. Dieser Vorgang hatte sich so real angefühlt, als wäre dies alles in jenen Momenten wirklich geschehen. Die Beobachter blieben für mich im Dunkeln. Sie standen etwa am unteren Ende des Flurs. Es war jedoch klar, dass sie mich und meine Angst in diesem Moment genau beobachtet und erkannt haben. Im heutigen Licht könnte man meinen, dass es sich um so etwas wie eine Supervision gehandelt hatte, um eine Art Analyse und „Feinschliff“ des nächtlichen Ereignisablaufs. Jedenfalls brachte es etwas ins Rollen, das einige Tage später seine Wirkung zeigte.

Ereignis 2

(Mittwoch, 29. Mai 1996, drei oder vier Tage später)

Am Morgen des 29. Mai 1996 hatte ich einen jener Verarbeitungsträume, von denen ich schon im letzten Kapitel geschrieben habe. Man könnte ihn fast bilderbuchartig deuten, denn irgendwie sprang mich in ihm die Wahrheit an – und zwar ganz buchstäblich. Es war ein Grey, der mich darin ansprang. Mir war immer mehr der Gedanke gekommen, dass mir diese Träume geschickt worden waren, um mir etwas zu zeigen oder mich mit etwas zu konfrontieren.

Ich war ein paarmal aufgewacht und sah zuletzt auf meine Uhr: Verschwommen zeigte sie mir 7 Uhr morgens an. Ich nickte wieder ein. Ich träumte, dass ich im Wohnzimmer saß. Die Stimmung in meiner Umgebung war so, als befände ich mich im Übergang zwischen Nacht und Sonnenaufgang. Ich war vollkommen allein. Ich kam gerade zu mir, als ob ich aus einem Nebel zurückfinden würde, um einen Moment der Klarheit zu erleben. Dieses Gefühl zog sich durch den ganzen Traum. Er fühlte sich ungewöhnlich klar an.

Ich stand auf und schaute auf die Uhr in der angrenzenden Küche, die Uhr auf der Mikrowelle. Der Mikrowellenuhr kommt im weiteren Verlauf der Geschehnisse eine besondere Bedeutung zu. Sie stand auf 3 Uhr und 53 Minuten. Seltsam, dachte ich bei mir, die Uhr muss wohl stehengeblieben sein, denn gerade war es doch noch 7 Uhr gewesen.

Als ich zu meinem Zimmer ging, traf mich ein riesiger Schreck. Die Rolladen waren heruntergezogen, und vor mir sah ich ein kleines Chaos. Mein Leben war im wahrsten Sinne des Wortes verrückt und auseinandergenommen worden. Stuhl, Computertisch, Bett und Bettdecke waren heillos durcheinander. Es war nichts mehr an seinem Platz. Als ich auf die Unordnung starrte, wurde die Tür hinter mir aufgestoßen und eines der grauen Wesen stürzte hinein. Es wirkte um einiges massiver als die Wesen, denen ich sonst begegnet war. Ein Gefühl von Angst, Entsetzen, Schock, Unglauben und Überraschung überkam mich. Vor Schreck konnte ich mich nicht mehr bewegen. Es kam schnell auf mich zugerannt und stürzte sich ohne Vorwarnung auf mich. Wir fielen zu Boden, und ich versuchte es abzuwehren. Ich nahm an, dass es mich wieder an der Stirn berühren wollte. Trotz meiner Gegenwehr muss das Wesen sein Ziel dennoch erricht haben, weil der Traum einige Momente später abbrach.

Ereignis 3

Die Vision

Als ich aufwachte, war ich völlig perplex. Unter dem Eindruck des letzten Traums betrat ich mit einem letzten Rest Gänsehaut die heimische Küche. Ich tat etwas ganz normales, alltägliches – ich öffnete den Mülleimer. Dabei fiel mein Blick auf die Mikrowellenuhr. Und genau diese bestimmte Handlung löste etwas aus, so, als würde in diesem Moment ein Programm in meinem Bewusstsein gestartet werden. Etwas sprang mir in den Sinn. Es was das Erlebnis einige Tage zuvor – die kleine Gestalt auf dem dunklen Flur, die mich an die Hand nahm. Und dann baute sich in meinem Geist ein mächtiges Bild auf. Es war wie ein Film, der einen ganz bestimmten Zeitpunkt zeigen sollte und mit einem Druck auf den „Play“-Knopf abgespielt wurde. Und ich war mitten in diesem Film.

Für einige Sekunden existierte nur das Bild, das sich wie ein Erinnerungsfetzen aus den Tiefen meines Unterbewusstseins herausgelöst hatte, und ich tauchte völlig darin ein. Ich durchlebte in diesem Moment buchstäblich noch einmal ein Ereignis, das sich zu irgendeinem Zeitpunkt in meiner Vergangenheit abgespielt und sich bisher vor meinem bewussten Erleben verborgen gehalten hatte. Ich sah, wie ich mich am oberen Ende des Korridors befand. Sämtliche Türen in der Wohnung schienen geöffnet zu sein, und das nächtliche Dunkel war von einem hellblauen Licht aufgehellt. Neben mir befanden sich zwei kleine Gestalten, die mich an der Hand führten, eine davon auf meiner linken und eine auf meiner rechten Seite. Ich konnte diese Wesen durch das bläuliche Licht gut erkennen. Sie waren kleiner als ich, ihre Hautfarbe wirkte gräulich und ihre Köpfe schienen im Vergleich zu ihren kleineren Körpern etwas größer zu wirken. Die Augen waren große dunkle Flecke ohne Pupillen. Ich kannte diese Wesen ganz genau.

Zusammen schritten wir den Flur hinunter. Als wir die Küchentüre erreichten, konnte ich im Vorbeigehen einige weitere graue Wesen sehen, die sich dort im bläulichem Licht bewegten. Im Hintergrund (Richtung Esszimmer und Balkon) erkannte ich noch mehr von ihnen. Ich empfand ihre Bewegungen als sehr grazil und irgendwie schön. Die Szenerie hatte beinahe etwas Friedvolles, und in diesen Augenblicken war mir alles daran so sehr vertraut.

Gleichzeitig war es wie ein Download an Informationen, die Präsentation eines Szenarios, das ich schon hunderte Male immer und immer wieder genaus so erlebt hatte – und ich gelangte kurz an das wirkliche Wissen: Es waren fast hunderte Male gewesen. Die Wesen, der Gang durch den Flur, das bläuliche Licht, ihre Hände an meinen Händen – ich hatte das hunderte Male erlebt. In diesen kurzen Sekunden wusste ich das alles wieder – einen flüchtigen Moment lang. Es war wie in meiner Kindheit, als mit der Präsenz der Wesen auch das Wissen über die Orte, an die sie mich bringen würden, zu mir zurückgebracht wurde

Wir erreichten das Schlafzimmer meiner Eltern, und auch dort war die Türe geöffnet. Ich sah zwei oder drei Wesen, die am Bett meiner Eltern entlang gingen. Kurz danach, am Ende des Flures, brach der Flashback ab.

Ich war zurück im Hier und Jetzt und stand immer noch am Mülleimer, mit dem Blick auf der Mikrowellenuhr. Mit dem letzten Verpuffen der Erinnerung blieb in mir die Gewissheit zurück, dass sich dieses Szenario schon sehr, sehr oft in meinem Leben ereignet hatte. Ich war schockiert darüber, warum ich das alles überhaupt hatte vergessen können.

Ab diesem Punkt drangen immer mehr Erinnerungen aus meiner Vergangenheit hervor, die mein bisheriges Leben in einem völlig neuen Licht erstrahlen ließen. Dieser Tag hatte alles grundlegend verändert – er war der Wendepunkt in meinem Leben.

Die Zeit danach und meine Gedanken dazu

Zunächst glaubte ich lange Zeit an eine ganz naheliegende, psychologische Erklärung. Vielleicht war es letztendlich nur eine Frage der Zeit gewesen. Es hatten sich einfach zu viele Erinnerungen, Vermutungen und Ängste in mir aufgestaut, die ein tiefes, umumkehrbares Verlangen nach Wahrheit in mir ausgelöst hatten. Es gab keinen Weg zurück mehr.

Mein Innerstes war derart aufgewühlt, dass es eigentlich nur noch an einem passenden Ventil gefehlt hatte, den meine Psyche schließlich durch den „Verarbeitungstraum“ fand. Das verbindende Element – die Mikrowellenuhr – hatte dann vermutlich auf irgendeine Weise einen Erinnerungs-Flashback in mir ausgelöst.

Diese Erklärung könnte nach wie vor in Frage kommen. Sie vernachlässigt aber einige Dinge, die mich später ins Grübeln brachten. Zum einen ist es der Kausalitätsfaktor. Es war eine ganze Kette von Ereignissen, die sich aufeinander bezogen. Sie zeigten mir einen großen Teil aus meiner Vergangenheit. Gleichzeitig begann damit eine neue Zukunft.

Die erste Erfahrung (Ereignis 1) markierte eine Änderung in meinen Alien-Entführungen. Für mich war es das erste bewusste Erlebnis in dieser Art, und deshalb ist die Rolle der „Beobachter“ darin besonders interessant für mich. Es schien, als wären meine Ängste und meine damalige psychische Verfassung seit geraumer Zeit nicht unbemerkt geblieben.

Die drei Wesen waren schon eine zeitlang nicht mehr erschienen, oder waren für mich zu einer solchen Normalität geworden, das ich sie noch stärker vergaß. Es hatte eine Übergangsphase gegeben, in der die Häufigkeit der Besuche nachgelassen hatte. Was auch immer so wichtig für sie gewesen war, dass es meine regelmäßige Anwesenheit erforderte, war nun in etwas ruhigere Gewässer gekommen. Über diese Übergangszeit weiß ich nicht besonders viel.

Ich schlief damals fast ausschließlich mit dem Kopf in Richtung der Wand und bekam dabei immer wieder mit, dass sie zu mir ins Zimmer kamen. Ich nutzte diese Position, weil ich sie dadurch gar nicht erst sehen musste, und so gingen die Besuche recht schnell vorbei. Sie traten an meinem Bett und dann dämmerte ich auch schon weg. Ich hatte mich ganz einfach damit abgefunden. Für mich war dieses Arrangement viel angenehmer. Die Angst stieg längst ganz automatisch in mir auf, aber ich ließ mich nicht völlig von ihr nicht unterkriegen. Machmal sagte ich den Wesen in Gedanken: „Warum kommt ihr denn jetzt? Könnt ihr nicht Morgen kommen?“ Ich wurde langsam ein Teenager. Ich wollte meinen Schlaf und die Schule hielt viele neue Herausforderungen für mich bereit. Als ich ungefähr in  der 6. Klasse war, sagte ich ihnen, dass ich am nächsten Morgen eine Biologie-Klassenarbeit schreiben würde, und dass es mir jetzt nicht passte. So weit ich weiß, haben meine Einwände nie funktioniert.

Jetzt, da ich in der Pubertät angelangt war, erschienen sie langsam wieder öfter. Doch anstatt überfallartig in mein Zimmer zu stürmen, wurde ich nun direkt im Schlaf von ihnen beeinflusst und in einem abwesenderen Bewusstseinszustand zu ihnen „herausgerufen“. Sie mussten dazu nicht mehr ganz nah an mich herankommen. Wenn alles glatt lief, gestalteten sich diese Erlebnisse sanfter, also weniger angstvoll, und meine Erinnerungen daran waren gleichzeitig etwas verdeckter – außer natürlich, wenn etwas „schiefging“, was bei mir ja gerne mal der Fall war. Im nächsten Kapitel werde ich etwas genauer darauf eingehen.

Diese direktere Art der Beeinflussung schien genauso von meinem Umfeld Besitz zu ergreifen. Die Vision hatte mir gezeigt, was während der vergangenen Erlebnisse mit meinen Eltern passiert war. Die Wesen hatten auch nach ihnen geschaut und sie „schlafen gelegt“. Deshalb war nie jemand gekommen, um mich aus meiner Situation zu retten, selbst wenn ich das ganze Haus zusammengebrüllt hatte.

Mit der Vision waren all meine Zweifel beseitigt worden. Was ich die ganze Zeit nur vermutet hatte, war mir nun sozusagen auf dem Präsentierteller vorgehalten worden. Ich hatte tatsächlich eine Unmenge von Erlebnissen mit diesen Wesen gehabt – viel mehr als ich es mir je hätte vorstellen können. Wir waren so oft zusammen durch den Flur gelaufen – es mussten wirklich schon hunderte Male in meinem Leben gewesen sein, daran bestand kein Zweifel. Ich hatte diese Klarheit gebraucht. Mein psychischer Leidensdruck war derart groß gewesen, dass mir die Wahrheit einfach ins Gesicht springen musste (der Grey in Ereignis 2). In der nachfolgenden Zeit erlebte ich immer wieder Beispiele dafür, wie etwas auf meine inneren Prozesse reagierte.

Diese Beobachtung deckt sich meinem damaligen Verdacht, dass die Vision nicht zufällig ausgelöst worden war. Ich war der Ansicht, dass die Freigabe der Informationen wie ein posthypnotischer Befehl gewirkt hatte, der mit dem Blick auf die Mikrowellenuhr ausgelöst worden war. Selbst der Zeitpunkt – Pfingsten – war für mich ein möglicher Wink mit dem Zaunpfahl. Auf der Suche nach Antworten hatte ich mich zu dieser Zeit mit einigen Stellen aus der Bibel beschäftigt. Mein zweiter Gedanke war deshalb: Pfingsten – der Zeitpunkt der Offenbarung. Wie passend.

Was immer auch passiert war – die Tür in die Vergangenheit hatte sich um einen kleinen Spalt geöffnet. Ich kam jetzt etwas leichter an meine Erinnerungen heran. Vielleicht lag es teilweise daran, dass ich nun endlich wusste, womit ich es zu tun hatte. Einige Erinnerungen aus meiner Vergangenheit ergaben plötzlich einen Sinn. Einiges stieg wie von selbst in mir auf. An andere Dinge konnte ich mich erst langsam herantasten. Es brachte natürlich das Trauma zurück – vor allem die Wesen aus meiner Kindheit, und mit ihnen kamen die Ängste. Diese Erinnerungen so intensiv fühlen zu können, bedeutete trotz allem Schmerz auch Wahrheit.

Es schob mich gleichzeitig näher an die Aliens heran. Seit diesem Punkt X dachte ich jeden Tag an sie. Es wurde zu einer solchen Normalität für mich, dass mir erst viele Jahre später auffiel, einen Tag lang einmal nicht an sie gedacht zu haben, als ich mich ziemlich stark im Umzugsstress befunden hatte. Erst später wurde mir klar, dass diese aufploppenden Gedanken eine Art Verbindung zu den Wesen darstellen könnte, die bis heute fortbesteht.

Doch Erkenntnis hat seinen Preis. Ich musste mit diesem neuen Wissen leben – und überleben. Ich fühlte mich als eine Art fragmentierte Person, ich war nie wirklich „ganz“. Ein Teil von mir war bei den Aliens geblieben. Und der andere Teil musste hier auf der Erde leben und sich fragen, wann sie wohl wiederkommen würden.

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