Teil 11 – Alien-Humor? Die Begegnung mit dem Kuttenwesen

Dezember 2002. 

Ich erwachte inmitten der nächtlichen Schwärze des Korridors. Wie ich dort hingekommen bin und was zuvor passiert ist – das alles kann ich bis heute nicht sagen. Mein Bewusstsein hatte einfach ohne Vorwarnung eingesetzt. Ohne diesen Moment der Klarheit hätte ich vielleicht überhaupt nichts mitbekommen. Alles schien so, als befände ich mich gerade am Ende einer Begegnung und auf dem Rückweg zu meinem Zimmer. Doch anders als sonst hatten wir zwischendurch Halt gemacht. Anscheinend waren wir noch nicht ganz fertig. Ich stand einfach da, ängstlich, den Blick in Richtung meines Zimmers gerichtet, und konnte mich nicht bewegen. 

Mir gegenüber befand sich eine dunkle, breite Gestalt, die in etwas eingehüllt war. Das Wesen strahlte eine derart starke Präsenz aus, dass ich mich im Vergleich dazu klein fühlte, fast wie ein Kind. Ich war mit dem Gefühl der Präsenz oder Aura vertraut, die von den Greys ausging, aber das hier war etwas anderes. Dieses Wesen hatte eindeutig die Kontrolle über das, was hier heute vor sich ging.

Als ob es diesen Eindruck bestätigen wollte, stand da links, etwas im Hintergrund der Gestalt, ein kleinerer Grey, der wie ein Begleiter des größeren Wesen wirkte. Er starrte mich einfach nur an und blieb ein passiver Beobachter. Diese Begegnung sollte sich tief in mir einprägen, weil das größere Wesen telepathisch mit mir interagierte – eine fast einseitige Kommunikation, die aber unerwartete Züge von außerirdischem Humor zu enthalten schien.

Um das folgende Geschehen zu verstehen, muss ich kurz etwas dazu erklären. Zu dieser Zeit befand ich mich zwar schon im Austausch mit anderen Mit-Abductees, aber wir befanden uns alle noch am Anfang unserer Reise. Die verfügbaren Informationen waren begrenzt, und ich hing gerade einer Theorie an, die ich irgendwo im Internet gelesen hatte: Nämlich, dass es in Wahrheit nur die Greys gab, und sonst nichts. Wenn jemand einem menschlichen Alien, einem Kobold oder was auch immer begegnete, handelte es sich dabei in Wahrheit um die Greys, die dem Zeugen eine andere Form vortäuschten. Denn dass so viele verschiedene unterschiedliche außerirdische Wesen existieren könnten – das konnte ich mir damals einfach nicht vorstellen!

Also stand ich da und fragte mich, wer sich hinter dieser großen Gestalt verbergen könnte. Ich erkannte, dass dieses Wesen eine Art Mönchskutte mit Kapuze trug, aber es war zu dunkel, um weitere Details ausmachen zu können. Sogar so dunkel, dass ich in der Kapuze kein Gesicht erkennen konnte, sondern einfach nur Schwärze. Obwohl ich diese Gegensätzlichkeiten wahrnahm, versuchte ich darüber hinweg zu sehen, weil ich mir nichts anderes als ein graues Wesen unter dieser Kleidung vorstellen konnte. Meine Gedanken kamen ins Stottern. Das musste ein Grey sein – oder etwa nicht?

Ich dachte: „Ist das ein Grey?“

Plötzlich verlor ich die Kontrolle über meine Wahrnehmung. Etwas anderes formte die Bilder und Gedanken in meinem Kopf, und das so bestimmt und nachdrücklich, als wäre ich aus meinem eigenen Bewusstsein ausgesperrt worden. Es schien, als ob der visuelle Eindruck, der mir von dem Wesen vorlag, einfach von dieser äußeren Kraft übernommen und modifiziert wurde. Obwohl ich das Wesen weiterhin aus meiner eigenen Perspektive sah, änderte sich seine Farbgebung dramatisch: Es wurde heller und seine Kutte nahm eine rötlichere Färbung an, während das Schwarz der Umgebung parallel dazu noch tiefer und undurchdringlicher wurde.

Meine Wahrnehmung des Wesen intensivierte sich; ich sah es nun so, als wäre es in weit mehr als Tageslicht getaucht. Die Dunkelheit, die uns umgab, stand dazu in einem unnatürlich scharfen Kontrast. Die gesamte Szene wirkte wie eine bewusste Demonstration: Es schien, als hätte das Wesen mental das Licht für mich aktiviert, um mir ihre wahre Gestalt zu zeigen. Ich konnte jetzt ganz genau sehen, dass es eine mönchsartige Kutte trug, die einen durchgehend dunkelroten Farbton aufwies. Das Kapuzenwesen kam ein oder zwei Schritte auf mich zu und sprach etwas zu mir. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, denn dort, wo sich die Kapuze befand, hatte sich an dem schwarzen Loch nach wie vor nichts verändert. 

Es übermittelte mir ein weiteres Bild. Die Vorderseite seiner Kutte wurde transparent, sodass nur noch deren äußere Umrisse zu erkennen waren. Im Innenleben dieser Kutte erschien ein graues Wesen. Die Darstellung wirkte völlig absurd. Ich erkannte, dass die Kutte viel zu groß für den Grey war, der dadurch völlig in der Kutte versank – eine Erscheinung, die frappierend an E.T. in einem überdimensionierten Pelzmantel erinnerte. Ich vermutete sofort, dass dieses Bild eine Antwort auf meine unausgesprochene Erwartung war, denn das Wesen schien darüber amüsiert zu sein und so etwas wie außerirdischen Humor zu zeigen! Zeigte es mir hier eine ironische Persiflage auf seine Begleiter?

Die Botschaft lautete sinngemäß: „Siehst du nicht, wie lächerlich das wäre? Ein Grey passt unmöglich in diese Kutte.“

Ich kann mich daran erinnern, dass dieses Wesen am Ende seiner Worte zu lachen schien. Es hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem menschlichen Lachen, klang jedoch ein wenig tiefer. Über den Inhalt seiner Worte weiß ich nichts mehr, aber sein Lachen behagte mir trotzdem nicht wirklich. Vielleicht lag es an der Authorität, die dieses Wesen für mich ausstrahlte, und an der unterlegenen Situation, in der ich mich befand. Als wäre ich ein Schüler, der von einem Lehrer gemaßregelt wird, in der Art von: „Sei nicht dumm, Kind! Du weißt es doch eigentlich besser.“ Die Kutte verlor ihre Transparenz und schloss sich wieder. Das Bild des Greys verschwand.

Meine Frage war also beantwortet worden – ich hatte hier ganz gewiss keinen Grey vor mir. Dennoch war ich kaum schlauer als zuvor. Im Gegenteil – in diesem Moment fühlte ich mich zutiefst verwirrt und überrumpelt. Es schien nur zwei Möglichkeiten zu geben: Entweder lag das Wissen, mit wem ich es zu tun hatte, bereits tief in mir, oder das Wesen hatte schlicht beschlossen, mir seine Gestalt vorerst nicht zu zeigen.

Danach begann es weiter zu reden und mir irgendetwas mitzuteilen. Frustrierenderweise geschah damit das gleiche, wie in meinen anderen Erinnerungen mit den Greys – die Worte sind irgendwo in mir gespeichert, aber ich komme nicht an sie heran. In diesem Moment hatte ich einen kurzen Blackout.

Die nächsten Erinnerungen setzen unmittelbar darauf in meinem Zimmer ein. Ich kam zu mir, als ich gerade von ein oder zwei grauen Wesen zurück an mein Bett geführt wurde. Ich bemerkte, dass das Kapuzenwesen weiterhin anwesend war. Es stand einige Schritte abseits und schien den ganzen Vorgang zu überwachen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich meine Wahrnehmung normalisiert und das Zimmer lag wieder in seinem natürlichen, nächtlichen Licht.

Ich stand vor meinem Bett und schlüpfte wie auf ein unsichtbares Kommando hin zurück auf die Matratze. Meine Bewegungsfähigkeit war zu diesem Zeitpunkt immer noch eingeschränkt. Ich legte mich auf den Rücken und blieb regungslos liegen. Dabei nahm ich – ähnlich wie in meinem letzten Erlebnis – ganz bewusst wahr, wie die Greys mit akribischer Sorgfalt um mich herum agierten. Sie zogen die Bettdecke glatt, legten sie zurecht und schlossen sie dicht um meinen Körper, bis unter den Hals. Als ich kurz darauf erwachte, lag ich immer noch in dieser unveränderten, unnatürlichen Position, die Decke festgezogen und mit beiden Armen mit den Handflächen nach unten.

Ob ich dieses spezielle Wesen seitdem wiedergesehen habe, kann ich bislang nicht mit Gewissheit sagen. Allerdings ereigneten sich einige Monate später, im Sommer 2003, zwei ähnliche Vorfälle. An zwei verschiedenen Tagen erschien jeweils ein schwebendes, schwarzes Wesen über mir. Es besaß einen erkennbaren Körper und Gliedmaßen und trug, genau wie das Kapuzenwesen, eine Art Gewand. Bei der ersten Begegnung schwebte es über meinem Bett, doch die Erinnerung an diesen Vorfall ist leider viel zu bruchstückhaft.

Beim nachfolgenden Erlebnis befand ich mich erst mit ein oder zwei grauen Wesen in meinem Zimmer, ging dann jedoch (von ihnen beeinflusst) in die Küche der nächtlichen Wohnung. Dort sah ich dann dieses Wesen. Es schwebte wie ein schwarzer Schatten in der Luft und sprach etwas zu mir. Ich befand mich in einer Art trancenartigen Zustand. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und befand mich unter ihrer Kontrolle, was mich so ängstigte, dass ich das Wesen geistig zu beschimpfen begann. Was danach geschah, weiß ich nicht mehr.

Später stellte sich eine unerwartete Assoziation ein. Als ich den ersten Spider-Man-Film sah, fühlte ich mich durch die Darstellung des Grünen Kobolds (Green Goblin) auf eine seltsame Weise an das schwebende Wesen erinnert, dem ich in der Küche begegnet war.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert